29.7.10
Noch näher an der Zeit Henriettes!
Schloss Kirchheim erhält wertvolles und originales Mobiliar
aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
Der „Rote Salon“ wieder wie zur Zeit der Herzogin
Henriette von Württemberg: Die Staatlichen Schlösser
und Gärten vermelden einen Neuzugang im Mobiliar des Kirchheimer
Schlosses. Der reizvolle Witwensitz der württembergischen
Herzogsfamilie ist damit noch ein Stück authentischer geworden.
In Kirchheim kann man die geradezu intime Stimmung in den privaten
Wohnräumen einer Hochadelsfamilie des 19. Jahrhunderts erleben.
Glückliche Situation im einstigen Witwensitz der Württemberger:
Von Schloss Kirchheim existieren wunderbare Aquarelle, die den
Zustand der Wohnräume zeigen – bis ins Detail der
Ausstattung. Die stimmungsvollen „Raumporträts“ des
routinierten Spezialisten Peter Francis Peters dienen den Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden-Württemberg immer wieder
als Vorlage und Messlatte für die Perfektionierung des Kirchheimer
Schlosses. Jetzt konnte nach dem Muster eines der Bilder eine
Sitzgarnitur bezogen werden. Die drei Sessel und das zweisitzige
Sofa erhielten rote Polster und kommen damit ganz nah an den
Raumeindruck, den Peters für das Jahr 1857 wiedergibt. Damals
wohnte Herzoginwitwe Henriette von Württemberg im Schloss.
Die Sitzgarnitur und der Tisch verweisen durch die starke Polsterung
und die schweren, geschwungenen Formen der Gestelle auf den aufkommenden
Historismus. Der etwas schwerfälligere Charakter der Möbel
lässt in den Räumen der Zeit den typischen „plüschigen“ Eindruck
entstehen. Die Polstergarnitur und der Tisch sind originales
Kirchheimer Inventar. Der Tisch stand bis jetzt im Kabinett neben
dem Ankleidezimmer, die Polstergarnitur wurde bislang im Depot
der Staatlichen Schlösser und Gärten aufbewahrt. Die
Neuzugänge für den „Roten Salon“ (Raum
102), die vierteilige Sitzgarnitur, der Rundtisch und das Kaffeeservice,
stammen alle etwa aus dem Jahr 1850.
In Kirchheim schließt sich damit der Kreis der verschiedenen
Einrichtungsstile: vom Klassizismus der Aera der Franziska von
Hohenheim über den Biedermeierstil aus der Periode, als
Herzog Louis mit seiner Familie in Kirchheim wohnte – bis
zum aufkommenden Historismus aus der späten Witwenzeit Henriettes.
Schloss Kirchheim ist im Rahmen von Führung zu besichtigen:
Mittwochs und samstags von 14.00 - 17.00 Uhr und Sonn- und Feiertags
13.30 - 17.30 Uhr. Anmeldung und Informationen bei der Schlossverwaltung
in Tübingen-Bebenhausen Tel. 0 70 71 / 6 02-8 02; Telefax
(0 70 71) 60 28-03; E-Mail info@kloster-bebenhausen.de.
Weitere Infos unter: schloss-kirchheim.de
Ein Programm aller Führungsangebote in Schloss Kirchheim
gibt es im Kirchheimer Schloss, im Internet unter www.schloss-kirchheim.de
(Button „Veranstaltungen“) oder im Versand (kostenlos)
beim Buch- und Prospektservice der Staatlichen Schlösser
und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag (Tel.: 07 11 / 6 66
01 44; E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de)
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