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11.4.10

Tausende strömten aufs Heidelberger Schloss

Trotz teilweise ungemütlichen Wetters: Das „Frühlingserwachen“ im Heidelberger Schloss zog Tausende aus Nah und Fern an. Am Sonntag Nachmittag hatten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, das Service Center Schloss Heidelberg, das Deutsche Apotheken-Museum und die Mövenpick Restaurants zu einer vergnüglichen Entdeckungsreise durch die neuen Sonderführungsprogramme geladen. Die Resonanz war überwältigend.

Touristen hatten hier fast keine Chance - Besuchermassen im Heidelberger Schlosshof.
Touristen hatten hier fast keine Chance - Besuchermassen im Schlosshof.

„Ich war zum letzten Mal mit meiner Schulkasse hier oben“, sagte eine Dame im besten Alter. Sie hatte die Gelegenheit genutzt, wie viele andere das Schloss einfach einmal wieder zu sehen. Und die Kostproben aus dem aktuellen Führungsprogramm, die „historische“ Schlossbewohner in den Sälen des Ottheinrichs-. und des Friedrichsbaus boten, weckten in manchem Besucher die Lust, auch einmal an einer Sonderführung teilzunehmen. Da war die berühmte Liselotte von der Pfalz, die „Prinzessin mit der spitzen Feder“, die von ihrer Kindheit erzählte, da war auch „Heidelbergs letzter Ritter“, Kurfürst Friedrich IV., und er berichtete nicht nur über seine nächtlichen Trinkgelage.

„Das ist ja viel interessanter, als ich dachte!“ war einer der überraschten Kommentare. Am Sonntag, 11. April 2010, 14 bis 18 Uhr, gibt es im Schloss Heidelberg wie im Vorjahr für Groß und Klein viel zu erleben: Bei einem Rundgang darf dieses Jahr der repräsentative Friedrichsbau sogar in Eigenregie besichtigt werden. Dabei werden die Gäste auf einige treffen: Was wohl von ihrer Kindheit im Schloss und ber nächtliche Trinkgelage zu berichten haben? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service Centers Schloss Heidelberg lüften zudem so manches Küchengeheimnis vergangener Zeiten: „Rupfen Sie den Schwan wie eine Gans!“

Aber auch Kostproben von Führungsangeboten in den Schlössern Schwetzingen und Mannheim werden im Laufe des Nachmittags geboten, denn im Schloss Zu Gast waren auch „die Theres‘ und Frau Schäufele“, zwei Damen, die wahrlich kein Blatt vor den Mund nehmen. Sie waren eigens aus Mannheim herüber gekommen, um hier sauber zu machen und Anekdoten aus der fürstlichen Waschküche zum Besten zu geben.

Mit von der Partie war auch das Deutsche Apotheken-Museum, das ebenfalls seine neuen Angebote präsentierte. So durfte man sich auf interessante und unterhaltsame Kurzführungen zu den Genussmitteln Schokolade, Tee und Kaffee sowie Gewürzen und ihren Einsatz in der Medizin freuen. Das Erraten von Gewürzen und Kaffeefälschungen durfte daebenso ausprobiert werden wie die Herstellung von Pralinen.

Eine besondere Sinneserfahrung erwartete die Besucher, wenn sie mit nur vier Sinnen unterwegs waren. Wie ergeht es einem, wenn man als Sehender nicht sehen kann? Um die Herstellung von Salben nach traditioneller Apothekertechnik ging es im Labor. Wer sich im Salbenrühren selbst versuchen wollte, durfte seine eigene Duftsalbe herstellen und den „Handschmeichler“ mit nach Hause nehmen.

Prinz und Prinzessin beim höfischen Tanz im Keller des Friedrichshbaus des Heidelberger Schlosses
Prinz und Prinzessin beim höfischen Tanz im Keller des Friedrichshbaus

Kinder waren eingeladen, sich verkleidet als Prinz und Prinzessin beim höfischen Tanz zu versuchen. Allerdings trauten sich teilweise die kleinen Prinzessinnen mehr zu, denn manchem kleinen Prinzen war das etwas ungeheuer. Im Apothekenmuseum konnte die eigene ganz persönliche Lieblings-Schokoladentafel – frei nach dem Motto „Ich will lieber Schokolade“ – gegossen werden.

Zur Stärkung zwischendurch servierte die Schlossgastronomie der Mövenpick Restaurants im Schlosshof Köstlichkeiten vom Grill.

Ob es nun „nur“ der freie Eintritt war, der für den Besucherstrom sorgte, oder die Lust „einfach mal so“ aufs Schloss zu gehen – es bleibt dem Schloss zu wünschen, dass viele Heidelberger nach ihrer Schulzeit doch noch ein paar Mal die Gelegenheit nutzen, sich mit der Geschichte der Stadt und der Kurpfalz vertraut zu machen.

 

 

 

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