11.6.08
„Textile Kostbarkeiten aus dem Comburger Kirchenschatz
– Paramente aus vier Jahrhunderten"
Sonderausstellung im Hällisch-Fränkischen Museum
Schwäbisch Hall
Vom 14. Juni bis 14. September 2008
Zum 900-jährigen Gründungsjubiläum der Kleincomburg zeigen die
Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und das Hällisch-Fränkische
Museum Schwäbisch Hall in Kooperation mit der katholischen Kirchengemeinde
St. Johannes Baptist in Steinbach prachtvolle liturgische Gewänder
(17. bis 20. Jahrhundert) aus dem Kirchenschatz der Comburg erstmals
der Öffentlichkeit. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 13. Juni
2008, um 18.00 Uhr im Hällisch-Fränkischen Museum eröffnet. Festredner
Abt Norbert Stoffels vom Kloster Neresheim kann auf einen reichen
Erfahrungsschatz im Umgang mit Paramenten zurückgreifen.
Die Comburg besaß ursprünglich einen der reichsten Kirchenschätze
Württembergs. Im Zuge der Säkularisierung und der Aufhebung des
Chorherrenstifts durch Friedrich II. von Württemberg, den späteren
König Friedrich I., gingen nach 1803 die meisten der Kostbarkeiten
verloren; der mehrere Wagenladungen umfassende Silberschatz zum
Beispiel wurde in der Ludwigsburger Münze eingeschmolzen. Angesichts
dieser hohen Verluste an Kirchengut ist es umso bedeutsamer, dass
sich unter den Paramenten der Comburg auch zahlreiche Stücke des
17. und 18. Jahrhunderts befinden.
Seit Jahrzehnten außer Gebrauch, lagerten die insgesamt 36 Paramente
bis vor einigen Monaten in der Sakristei von St. Nikolaus auf
der Comburg. Für die Sonderausstellung wurden 20 ausgewählte Kaseln,
Dalmatiken und Pluviale sowie mehrere Stolen und Manipel im Auftrag
der Staatlichen Schlösser und Gärten gründlich untersucht und
restauriert. Viele der Gewänder erfuhren im Laufe der Jahrhunderte
Überarbeitungen und Ergänzungen. Die Fülle der verarbeiteten Stoffe
– hauptsächlich kostbare Seidenstoffe, die zum Teil aus Frankreich
oder Italien stammen, – gibt einen Einblick in die Entwicklung
der abendländischen Textilkunst der vergangenen vier Jahrhunderte.
Die Paramente, die mit ihren jeweiligen Farben Zeiten und Feste
im christlichen Kirchenjahr, kennzeichnen, werden in ihrem liturgischen
Kontext präsentiert. So erfahren die Besucher Grundlegendes über
ihre Funktion im Kirchenjahr und gewinnen einen Einblick in die
Farbsymbolik kirchlicher Textilien.
Mit dieser Ausstellung wird eine Kooperation zwischen den Staatlichen
Schlössern und Gärten und dem Hällisch-Fränkischen Museum fortgesetzt,
die sich bereits in der Vergangenheit bewährt hat.
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr
Gruppenführung auf Anfrage
Eintritt 2,50 Euro / erm. 2 Euro
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