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18.1.08

Schloss Bruchsal: Wiederherstellung der Beletage

(vbka) Beim Wiederaufbau des Bruchsaler Schlosses wurden das äußere Erscheinungsbild und die Prunksäle im Mitteltrakt nach den Zerstörungen im vergangenen Weltkrieg originalgetreu rekonstruiert. In der ehemaligen Beletage, angrenzend an den Marmor- und Fürstensaal im ersten Obergeschoss, entstanden damals allerdings anstelle der ehemaligen kleinteiligen, reich ausgestatteten und dekorierten Raumfolge großflächige Ausstellungsräume ohne historische Elemente aufzunehmen. Sie dienten zunächst dem Badischen Landesmuseum zur musealen Präsentation einzelner ehemaliger Ausstattungsteile, die vor der Vernichtung im Krieg gerettet werden konnten. Später fanden hier Wechselausstellungen unterschiedlicher Thematik statt.

Die Präsentation der Beletage in ihrem historischen Duktus blieb immer Wunschtraum. Erst nachdem im Juli 2001 zwischen Oberbürgermeister Doll und Finanzminister Stratthaus die Wiederherstellung der Beletage in ihrer historischen Form zum Ziel erklärt wurde, waren die entscheidenden Weichen für das heutige Vorgehen gestellt.

Die in fast vollständiger Geschlossenheit erhaltenen, originalen Möbel, Tapisserien und Gemälde, die derzeit weitgehend im Depot der Staatlichen Schlösser und Gärten untergebracht sind, sollen nunmehr wieder in ihrem ehemaligen räumlichen Zusammenhang präsentieren werden. Gleichzeitig ist es Absicht, den historischen Raumeindruck durch Aufnahme wesentlicher Elemente der vormaligen Raumdekoration zur Einbindung der Ausstattungsteile wieder erfahrbar zu machen. Ziel ist damit keine museale Präsentation sondern ein eindrucksvolles Raumkunsterlebnis.


Bild: Der Thronsaal der Fürstbischöfe von Speyer in einer Aufnahme vor 1943. © Stadtarchiv Bruchsal

Die nunmehr eingeleitete Baumaßnahme verfolgt in einem ersten Bauabschnitt die Wiederherstellung dieser historischen Raumstruktur der vormaligen Beletage. Gleichzeitig sollen die Räume technisch so ertüchtigt werden, dass die wertvollen Ausstattungen späterhin unter Beachtung konservatorischer Vorgaben ohne Schädigung überleben können.

Die Räume können nach Abschluss der Maßnahmen im ersten Abschnitt zwar mit den authentischen Möbeln, Bildern, Tapisserien und weiteren Ausstattungen präsentiert und in ihrem ehemaligen räumlichen Zusammenhang erfahrbar gemacht werden. Das definierte Ziel, die Räume gemäß historischen Schrift- und Bildquellen in ihren ehedem reich dekorierten und gegliederten Oberflächen wieder zu beleben, wird jedoch folgenden Bauabschnitten vorbehalten sein.

Nach umfangreichen Vorplanungen wurde im Dezember 2007 vom Finanzministerium die Genehmigung zur Baudurchführung des 1. Bauabschnittes erteilt. Die Maßnahmen mit einem Kostenrahmen von 2,1 Mio € wurden zwischenzeitlich eingeleitet und sollen in einem Zeitraum von zwei Jahren zum Abschluss gebracht werden. Dies teilte nunmehr der Leiter des Amtes Karlsruhe der Vermögens und Bauverwaltung des Landes, Leitender Baudirektor Bachmann, anlässlich eines Pressetermins im Schloss Bruchsal mit.

Nach Angaben der verantwortlichen Projektleiterin des Amtes, Frau Dipl. Ing. Reisch und des zuständigen Abteilungsleiters Oberbaurat Wiedemann dienen die beiden bereits aufgestellten Gerüsttürme am Schlosshauptgebäudes dem Baustellenzugang, um den Schlossbetrieb nicht zu beeinträchtigen. In den kommenden Wochen werden nach Abbruchmaßnahmen die neuen Wände eingezogen sowie die umfangreiche technische Versorgung für die spätere Elektro-und Klimatechnik eingebracht. Der folgende Innenausbau wird die Option eines späteren rekonstruktiven Vorgehens nicht verbauen und bereits in der ersten Stufe wesentliche Elemente der Wand- und Deckengliederung aufnehmen.

Während der Umbauarbeiten ist die Besichtigung des Schlosses weiterhin uneingeschränkt zu den bekannten Öffnungszeiten möglich. Ebenso stehen natürlich auch weiterhin uneingeschränkt die Prunkräume für Festlichkeiten zur Verfügung. Der Ausstellungsbetrieb im Deutschen Musikautomaten-Museums, eine Außenstelle des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, und in den sonstigen Räumen der Zwischengeschosse kann ungehindert weitergehen. Das Ziel der Baubeteiligten ist es, die Beeinträchtigungen für den Schlossbetrieb durch die Bauarbeiten so gering wie möglich zu halten.

Nachdem die Vermögens und Bauverwaltung mit den Staatlichen Schlössern und Gärten im vergangenen Jahr spektakulär die Wiederbelebung der Beletage im Schloss Mannheim abschließen konnte, verspricht die Beletage in Bruchsal ein weiteres Highlight in der Darstellung der reichen Kulturgeschichte Baden-Württembergs zu werden.

mehr dazu: Nun doch eine Rekonstruktion? Ein Kommentar von Landeskunde online

 

 

 

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