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Schwerpunkte der Sammlung Kamer/Ruf

Ballkleid Cremefarbener Seidentaft mit rosa Punkten, Chinédruck Cristobál Balenciaga, Paris, um 1958 Foto: SMB-SPK, Saturia Linke  Für Berlin einmalig ist der Bestand an Mode aus dem 18. Jahrhundert: Galakleider ä la frangaise, Roben ä l'anglaise, komplette dreiteilige Herrenanzüge, reich bestickte Westen, Caracos, Röcke, Schnürmieder und Reifröcke sind vorhanden und können jede modische Laune darstellen. Neben französischen Modellen ist repräsentative Kleidung aus England und den Niederlanden vertreten und verdeutlicht deren eigenständige Interpretation des französischen Modevorbüds, beziehungsweise zeigt die modischen Wechselwirkungen zwischen diesen Ländern auf. Über 200 Damenkleider und Herrenanzüge geben die modische Entwicklung des 19. Jahrhunderts wieder. Dem vielgestaltigen Wechsel des Frauenkleides, von der hohen Taille des Empire über die breiten Keulenärmel des Biedermeier, den weiten Krinolinenröcken, den Turnüren und Culs de Paris bis zum Glockenrock des Fin de Siecle steht die schlichte, jetzt dunkle Herrenkleidung gegenüber. Materielle Vielfalt, ermöglicht durch neue technische Entwicklungen, zeigt sich in Kleidern aus zarter Spitze, kunstvoll bedruckter Baumwolle, knisterndem Taft, schwerem Brokat oder Samt.

Das 20. Jahrhundert, wird mit fast 280 Haute-Couture Modellen dokumentiert. Von Baimain bis Vionnet sind alle bedeutenden Modeschöpfer mit zentralen Kreationen' vertreten. Das berühmte "Delphos"- Kleid von Mariano Fortuny findet sich neben dem "Kleinen Schwarzen" von Coco Chanel, das futuristische Metallkleid von Paco Rabanne neben dem Monokini von Rudi Gernreich und dem von dekorativen "Sicherheitsnadeln" zusammengehaltenen Abendkleid von Gianni Versace

Die Sammler

Martin Kamer, ein in London lebender Bühnen- und Kostümbildner, hat die Sammlung zunächst als Studiensammlung für die eigene Arbeit zusammengestellt. Sie entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer veritablen Modesammlung und Martin Kamer wurde zum gefragten Leihgeber bedeutender Modeausstellungen.

Wolfgang Ruf ist spezialisiert auf den Handel mit historischen Kostümen und Textilien vom 13. bis 20. Jahrhundert und ergänzte die Sammlung mit ausgewählten Stücken.

 

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