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Mode am Wiener Kaiserhof

Die Ausstellung "Des Kaisers teure Kleider" ist der Kleidung am Wiener Kaiserhof im Zeitalter Franz Josefs I. und Elisabeths von Osterreich gewidmet. Sie zeigt prächtige Festroben, Ordensornate, Hofuniformen, Nationaltrachten und Livréen aus dem Monturdepot des Kunsthistorischen Museums Wien, dem Historischen Museum der Stadt Wien und dem Ungarischen Nationalmuseum in Budapest. Im Zusammenspiel mit Gemälden und Grafiken vermitteln sie ein eindrucksvolles Bild der prächtigen höfischen Mode.

Einen Glanzpunkt der Ausstellung bilden die persönlichen Kleidungsstücke von Angehörigen des Kaiserhauses, vor allem von Kaiser Franz Joseph und seiner Gemahlin Elisabeth, die wie Kaiserin Eugenie von Frankreich wegen ihrer außergewöhnlichen Schönheit als Modeideal ihrer Zeit verehrt wurde, Von der legendären ,,Sissi" haben sich eine Reihe von Kleidungsstücken erhalten. Dazu gehören aufwendige Galaroben, Tageskleider, Trauerroben, ein Reisekostüm, ihr Reitsattel sowie Fächer, Handschuhe und vieles mehr.

Franz Xaver Winterhalter: Kaiserin Elisabeth von Österreich
Foto: KMH Wien

Wie an allen europäischen Fürstenhöfen spiegelte sich auch in Wien die Bedeutung, der Lebensstil und die geistige Haltung des Herrschers im Aufwand an Kleidung wider. Reiche Prunkentfaltung durch kostbare Gewebe und aufwendige Stickereien von höchstem kunsthandwerklichen Niveau dienten zur Repräsentation von Status und Macht. Dies wird auch in der Beziehung von Mode und Uniform deutlich, durch die das politische Selbstverständnis des Staates und der damit verbundene zentrale Gedanke des Staatsdienstes der ausgehenden Habsburgermonarchie zum Ausdruck kommt. Vom Kaiser über die Hofwürdenträger, Diplomaten, Beamten bis hinzu den Lakaien waren sie alle Diener eines Vielvölkerstaates, die in ihrer Kleidung nicht nur die Zugehörigkeit zu einem Stand oder einer Region, sondern auch ihre Funktion und ihren Rang im Staat dokumentierten. Man trug des „Kaisers Rock".

Um die nicht nur in kulturhistorischer Sicht einzigartigen Sammlungsbestände des Monturdepots dem Publikum zugänglich zu machen, wurden bereits mehrmals große Sonderaussstellungen veranstaltet, unter anderem in Paris und New York.

Nun ist diese bedeutende Sammlung im Reiss-Museum Mannheim zu sehen und somit zum ersten und einzigen Male in Deutschland einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Die empfindlichen Textilien werden nach der Station in Mannheim wieder im Wiener Monturdepot verwahrt.

Ort der Ausstellung im Reiss-Museum ist das neu gestaltete Zeughaus. Hier wird künftig auch die 1998 erworbene Sammlung historischer Kostüme und Accessoires präsentiert, die in Verbindung mit kostüm- und textilgeschichtlichen Sonderausstellungen einen festen Platz im Reiss-Museum finden soll.

Artikel in Nachrichten und Notizen 6 /2000

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