Begegnung mit neun Jahrhunderten
Geschichte
Das staufische Hauskloster Lorch ist eine touristische
Attraktion von ganz eigenem Reiz. Die einzigartige Lage
hoch über dem Remstal zieht viele Besucher an – und
die Geschichte, eng verbunden mit den legendären
Staufern, macht die einstige kaiserliche Grablege noch
attraktiver. Um das Angebot für alle Besucher noch
zu verbessern, wurde in den letzten Monaten in der Klosteranlage
vieles verbessert. Dazu zählt auch eine neue Präsentation
zur Geschichte des ehrwürdigen Stauferklosters in
der Klosterkirche. Um die neue Dauerausstellung zu feiern, öffnet
Kloster Lorch am Sonntag, den 26. Juli, seine Pforten
bis 23 Uhr – ab Einbruch der Dämmerung bei
Fackellicht!
Kloster Lorch blickt auf eine lange und bewegte Geschichte
zurück. Um 1100 siedelten der Stauferherzog Friedrich
von Schwaben und seine Frau Agnes von Waiblingen ein
Benediktinerkloster auf dem Berg oberhalb von Lorch an
und bestimmten es zur Grablege der Familie. Mehrere Familienmitglieder
sind in Lorch bestattet; eine der bekanntesten ist die
byzantinische Kaisertochter und staufische Königsgattin
Irene. Im 15. Jahrhundert begann eine wirtschaftliche
Blütezeit in Lorch: Der Lorcher Abt konnte damals
Kirche und Kreuzgang großzügig umbauen. Weiteres
Zeichen des Erfolgs: das Erstarken der Klosterkultur.
In jener Zeit entstanden die prachtvollen Lorcher Chorbücher.
Abrupt endete die klösterliche Blütezeit von
Lorch mit dem Bauernkrieg und der Reformation.
Heutzutage ist das reizvoll gelegene Kloster ein beliebtes
Ausflugsziel, das Besuchergruppen auch weit über
die Region hinaus anlockt. Das liegt sicher an der Schönheit
der Anlage, aber wohl auch an der besonderen Geschichte.
Diese Geschichte wird jetzt in einer neuen Dauerausstellung
in der Klosterkirche anschaulich präsentiert. Breiten
Raum nehmen dabei die fünf Chorbücher ein,
die 1511/12 in der Schreibstube des Benediktinerklosters
Lorch entstanden sind. Zur Freude heutiger Besucher haben
sich drei dieser Chorbücher erhalten. In diesen
können Besucherinnen und Besucher nun blättern – natürlich
nicht im Original, denn die einzigartig reich ausgemalten
Stücke befinden sich in der Württembergischen
Landesbibliothek in Stuttgart. In Lorch kann man qualitätvolle
Kopien der prachtvollen Buchseiten bewundern. In Originalgröße
vermitteln sie ein eindringliches Bild von der farbigen
Welt der Chorbücher und der Blütezeit des Klosters.
Dazu gibt es Informatives über die Textschreiber
und Illuministen der Chorbücher, über Liturgie
und Gottesdienste im Kloster.
Weitere Themen der neuen Präsentation sind die
Staufer und ihr Lorcher Hauskloster, Königin Irene
in Lorch und die wichtigsten Stationen der Klostergeschichte.
Ergänzend zur Ausstellung ist ein neu erschienener
Orientierungsplan erhältlich. Mit seiner Hilfe können
die Besucher auf eigene Faust einen informativen Rundgang
durch die Klosterkirche und die gesamte Klosteranlage
machen. Farbenprächtige Station auf diesem Weg durchs
Kloster: das Stauferrundbild von Hans Kloss im einstigen
Kapitelsaal. Der Lorcher Maler gibt eine bunte Panorama-Ansicht
der Staufergeschichte zwischen Remstal, Sizilien und
dem Heiligen Land.
Die neue Dauerausstellung und der neue Orientierungsplan
sind Teil der kontinuierlichen Arbeit der Staatlichen
Schlösser und Gärten Baden- Württemberg,
von Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt
Schwäbisch Gmünd und nicht zuletzt des Touristikbüros
in Lorch: Seit dem 900-jährigen Klosterjubiläum
im Jahr 2002 geht es ständig darum, die Angebote
für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zu
verbessern. Dafür wurden in den letzten Jahren einige
Schritte unternommen. Etwa der Kräuter- und Sinnesgarten:
Er erinnert an die traditionsreichen Gärten der
Mönche, in denen für Salben und Tinkturen Heilkräuter
angebaut wurden. Erst in den letzten Monaten wurden die
Wege und Grünflächen in der Klosteranlage erneuert;
auf der dabei entstandenen neuen Terrasse kann man jetzt
Kaffee trinken. Und für die kleineren Besucher gibt
es inzwischen einen Kinderspielplatz.
Um die Fertigstellung der neuen Dauerausstellung zu
feiern, bietet Kloster Lorch am Sonntag, den 26. Juli
ein besonderes Besucherprogramm. Besonderes „Schmankerl“:
Das Kloster ist an diesem Tag bis 23 Uhr zugänglich – ab
Einbruch der Dämmerung bei Fackellicht! Durch die
neue Dauerausstellung finden anlässlich ihrer Eröffnung
stündlich Sonderführungen statt – der
Besuch der Führungen ist in der Eintrittskarte enthalten.
Auch die Ausstellung „Meister der Bildhauerei“ mit
Kunstwerken in Bronze und Metall von Bildhauern aus der
Region ist nach wie vor zu sehen. In einem kleinen mittelalterlichen
Jagdlager kann man traditionelle Falknerei erleben, wie
sie während der Stauferepoche ihre Blütezeit,
hatte. Höhepunkte werden dabei die Greifvogelflugschauen
um 11 und um 15 Uhr sein.
Öffnungszeiten Kloster Lorch: täglich 10 bis
18 Uhr
Am Festsonntag, 26. Juli bis 23 Uhr
Weitere Informationen unter:
Tel. (0 7172) 92 84 97
Fax (07172) 18 82 48
E-Mail: touristikbuero-kloster-lorch@abg-online.de
www.schloesser-und-gaerten.de
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