Schwetzingen,
die Sommerresidenz der pfälzischen Kurfürsten

Stichwort - Lit a la duchesse

Ehemals Paradeschlafzimmer des Kurfürsten Carl Philipp, seit 1746 Schlafzimmer der Kurfürstin Elisabeth Augusta
Grundriss
 

Das Lit a la duchesse ist dadurch gekennzeichnet, dass es ein hohes Kopfteil, mit dem es an der Wand steht, und kein Fußteil hat. Es wird bekrönt von einem Baldachin im selben Umfang und der selben Größe wie das Bett. Vor dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts war es unbekannt. Königliche Inventare, die in der Zeit Ludwigs XIV. angefertigt wurden, zählen nicht weniger als 413 Betten, darunter auch einige a la Duchesse. Diese Betten waren im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts verbreitet, und 1718 erfährt man von einem Bett, das speziell für den achtjährigen Ludwig XV. gefertigt wurde. Dieses Bett hatte einen gewölbten Baldachin, eine Eigenheit, die nur bei den prächtigsten Betten dieses Typs in Gebrauch war.
                                                             
Das Lit a la Duchesse kam ab 1743 besonders in Gebrauch, als es zum ersten Mal von einer Königin, von Maria Leczinska, benutzt wurde. Von diesem Bett schreibt der Herzog von Luynes in seinen Memoiren: "Es ist nicht von der Art mit vier Pfosten, wie es alle die Betten von Königinnen bisher waren, es ist von der Art, die man 'a la Duchesse' nennt." Die Art des Bettes mit vier Pfosten, die der Herzog meint, wird als "a quatre quenouilles" bezeichnet., was bedeutet, dass die vier Pfosten aufwärts gerichtet sind und Stützen für den Baldachin bilden. Die einfache Entwicklung vom "lit a quatre quenouilles", das für viele Jahre der vorherrschende Typ war, zum "lit a la duchesse bestand darin, dass man die vier Pfosten absägte und den Baldachin an Ketten von der Decke herabhängen ließ.

Übersetzt aus dem Bulletin of the Metropolitan Museum of Art [nicht näher spezifiziert] http://www.jstor.org/pss/3254632.
Anderes Bett: http://www.judithdobrzynski.com/9724/object-of-desire-a-bed-not-for-sleeping

Das Lit d'anges entspricht in allen Einzelheiten dem Lit a la Duchesse, hatte aber einen kürzeren Baldachin (http://chestofbooks.com/home-improvement/furniture/Furniture/The-Bed-Part-5.html).

Lit a la duchesse und Lit d'anges werden zurückgeführt auf bessere Heizbedingungen in den Räumen, die eine offenere Bett-Architektur ermöglichen (http://www.artnet.com/Magazine/features/garrett/garrett6-13-00.asp).

 
   

im Detail:
 
siehe auch:
Lit a la polonaise
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Schlafzimmer der Kurfürstin

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