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Das Badhaus des Kurfürsten ist ein privater Rückzugsort des Fürsten innerhalb der Schwetzinger Sommerresidenz und wurde von Nicolas de Pigage um 1770 errichtet.
Pigage folgte für den Bau den Prinzipien des Renaissance-Architekten Adra Palladio, der in seinen Bauten eine geradezu klassizistische Rückkehr zur reinen Form der Antike verwirkichte. Sein "Badhaus" gilt daher als einer der ersten klassizistischen Bauten des 18. Jahrhunderts. Da palladio seine Villen für die venezianischen Adligen am Brenta-Kanal zwischen Padua und Venedig baute, wird der neben dem Badhaus verlaufende Kanal auch "Brenta-Kanal" genannt.
Von einem ovalen Saal als zentralem Eingangssaal gehen nach Osten die Räume des Morgens, Arbeitszimmer und chinesisches Teezimmer, nach Westen die Räume des Abends und der Ruhe, Badezimmer und Schlafzimmer ,ab. Der Blick nach Osten weitet sich zu einem symmetrisch gestalteten Parkteil. In den vier Nischen stehen vergoldeten Allegorien auf die vier Jahreszeiten. Das Deckengemälde im Ovalsaal stammt von Nicolaus Guibal (1772) und stellt Aurora dar, die die Nacht besiegt.
Das Badhaus bietet als intimer Rückzugsort alle Annehmlichkeiten, die der Kurfürst auch für einen längeren Aufenthalt benötigte: In der unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich die kleine Badhaus-Küche sowie ein Freiluft-Theater für künstlerische Darbietungen und Zerstreuung. Ein kleines Häuschen mit einem Wandschmuck aus Delfter Kacheln gilt als "Sommerspeisesaal". Hier konnte Karl Theodor die Strenge der höfischen Etikette abstreifen und sich ganz "privat" zurückziehen. Der Bereich war vom übrigen Garten abgetrennt.
Bilder unten: Grundriss des Badhauses und drei der vier allegorischen Bilder der Jahreszeiten
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