Rheinisches Landesmuseum Trier


Einführung

  


Trier, Rheinisches Landesmuseum, Blick in den Ausstellungsraum „Nach der Römerzeit“.
© Rheinisches Landesmuseum Trier, Foto: Th. Zühmer

Seit der Gründung des Museums 1877 als "Provinzialmuseum der preußischen Rheinprovinz" hat das Rheinischen Landesmuseums Trier den doppelten Auftrag, die Geschichte des Trierer Landes zu erforschen und darzustellen. Damit ist das Museum Sammlungsort und Ausgrabungsbehörde der Archäologischen Denkmalpflege im Regierungsbezirk Trier gleichermaßen und unternimmt im Lauf seiner über 125-jährigen Geschichte Ausgrabungen an allen wichtigen Römerstätten der antiken Kaiserstadt. Auf rund 7000 m2 Ausstellungsfläche bietet es einen Überblick über die Kultur von der Antike bis zur Gegenwart. Aktuelle Einblicke in seine Grabungs- und Forschungsaktivitäten präsentiert das Museum in seiner Schaufensterausstellung "forum", die alle 2 Jahre ein "up-date" mit neuesten Funden und Grabungsergebnissen erhält.

In den jetzt fertig gestellten Schausammlungen des Landesmuseums erwartet das Publikum in 11 Räumen mit ca. 4000 qm Austellungsfläche ein Panorma der moselländischen Geschichte von der Steinzeit bis zum Barock. Unter den Stücken der Sammlung sind nicht wenige von Weltruhm:

Im sog. Neumagensaal findet der Besucher eine aus rund 1200 originalen Einzelfragmenten zusammengesetzte Galerie provinzialrömischer Grabreliefs des 2. - 3. Jh. n. Chr. Diese zeigen in lebendiger Darstellung das Leben der Grundbesitzerschicht an der Mosel - so die berühmten Jagd- und Frisierszenen, das sog. Schulrelief oder das Neumagener Weinschiff, das das Museum zu seinem Signet gemacht hat.

Fast als obligatorische Ergänzung zu den Antikenfestspielen bietet sich die Ausstellung "Musen - Dichter - Luxusleben" an, deren Mosaikböden mit ihren mythologischen Darstellungen daran erinnern, dass in Trier schon vor 1800 Jahren die Theater-Muse Thalia, Zirkusrennen und andere kulturelle Highlights heimisch waren.

Die Ausstellung zum römischen Weinbau an der Mosel präsentiert eine weitere einzigartige Spezialsammlung des Landesmuseums, die u. a. die ältesten Belege zum Weinbau im römischen Deutschland umfasst und gerne als Anlass für Weinfestivitäten im 'Museum genutzt wird.

Ein Besuch lohnt auch in der Ausstellung "Religio Romana", die Götterbilder, Weihegaben und Funde aus den Kulttheater-Bezirken am Altbachtal und in Trier-West zeigt, sowie in der neu eröffneten "Treveri" - Ausstellung, mit dem großen römischen Stadtmodell, mit seltenen Funden aus der Gründungszeit der Augusta Treverorum und mit einem virtuellen Rundgang durch das römische Trier.

Weitere Sammlungsschwerpunkte sind die naturwissenschaftlichen Bestände zur Dendrochronologie und zur Archäobotanik sowie die Lampen - und Glasgalerie, zu deren besonderen Glanzlichtern ein spätrömisches Diatretglas gehört.

Der Höhepunkt eines jeden Museumsbesuchs ist aber zweifellos das Münzkabinett mit dem römischen Goldmünzenschatz des Jahres 197 n. Chr. Dieser wurde 1993 bei Bauarbeiten durch Zufall entdeckt; von seinen ursprünglich rund 2500 Goldmünzen gelangten nur ca. 2000 ins Museum, was aber ausreichte, um das Trierer Münzkabinett auf einen Schlag weltweit in die Spitzengruppe römischer Goldmünzensammlungen zu katapultieren.

Die international bedeutenden Sammlungen des Rheinischen Landesmuseums gehen aber über die Römerzeit deutlich hinaus. Unbestrittenes Highlight aus nachrömischer Zeit ist der aufwendig restaurierte Grabaltar des Christoph von Rheineck aus dem Jahre 1531, der ursprünglich in der Liebfrauenkirche aufgestellt war, und damals wie heute eines der Meisterwerke früher Renaissancebildhauerei darstellt

Um seinen Besuchern zu "Wiederholungstätern" zu machen, richtet das Landesmuseum seit 1999 regelmäßige Jahresausstellungen ein, in die jeweils ein Segment seiner eigenen magazinischen Bestände mit Leihgaben vor allem aus den westlichen Nachbarländern vorgestellt wird. Damit erlebt der Gast im Rheinischen Landesmuseum das antike Trier in voller Breite, von den einmaligen Spezialsammlungen aus der Kelten- und Römerzeit über das große Stadtmodell und den Goldmünzenschatz bis hin zur aktuellen Schaufensterausstellung über neue Grabungen: ein MUSS für jeden Besucher der ältesten Stadt Deutschlands.

Text: Dr. Hans-Peter Kühnen
Direktor des Rheinischen Landesmuseums Trier

     

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Rheinisches Landesmuseum Trier

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