Archäologisches Landesmuseum Konstanz

 

„Entdeckungen – Höhepunkte der Landesarchäologie“

Sonderaustellung
23.06. - 04.11.2007

In mittelalterlichen Latrinengruben von Konstanz, mit ihren guten Bedingungen für Holzerhaltung, kam die älteste Stollentruhe Süddeutschlands und als besonderes Highlight - zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert - eine Holzflöte zu Tage. Im Herbst 2006 wurde bei der Ausgrabung einer Latrine des 14. Jahrhunderts am Augustinerplatz in Konstanz das Halbfabrikat einer Flöte aus Buchsbaum gefunden, vielleicht eine Lockflöte zum anlocken von Wild. Der Herstellungsprozess lässt sich gut nachvollziehen. Zuerst drechselte man den Rohling, dann wurde das Überblasloch geschnitzt, anschließend der vordere Teil ausgebohrt und der Pappelkeil eingesetzt. Bei der Ausbohrung des hinteren Teils brach dann das Werkzeug ab und man entsorgte das misslungene Stück in der Latrine.

In Deutschland sind bislang nur vier weitere Holzflöten aus der Zeit vor der Renaissance (16. Jahrhundert) bekannt. Zwar bieten mittelalterliche Flötendarstellungen Informationen über Instrumentenformen, Spieler und Anlässe, Aussagen über Herstellung, Spielweise und Klang lassen sich jedoch nur an Hand der Originale treffen.

Bild: Rohling einer Lockflöte aus Buchsbaum, die als Rehfiepe oder Locker für andere Wildtiere eingesetzt wurde. Konstanz Augustinerplatz, 14. Jh. n. Chr.
Foto: ALM

   

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