Ihr Motto ist durchaus wörtlich zu nehmen: anhand von 100 „Sachen" soll der Besucher durch die Landesgeschichte geführt werden — 100 ungewöhnliche Objekte eröffnen Einblicke in die kulturelle, wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklung des Landes. Dabei steht im Mittelpunkt der Ausstellung nicht nur das Geschichtsbild der vergangenen 50 Jahre; vielmehr wurde von vornherein darauf abgezielt, den „Kulturraum Südwest" in einem historischen Querschnitt seit dem Mittelalter zu erfassen.

Es werden die verschiedensten Objekte präsentiert: neben klassischen Kunstwerken wie Gemälden, Skulpturen und kostbarem Gerät stehen gleichberechtigt Gegenstände der Alltagswelt und des politisch-wirtschaftlichen Lebens, Druckerzeugnisse, Fahnen, Fahrzeuge und vieles mehr. Vom mittelalterlichen Münzschatz über das Heidelberger Universitätsszepter bis hin zum Mikroskop der badischen Markgräfin, vom Leiterwagen des Selfmademan Reinhold Würth über den Regiestuhl John Crankos bis zur Nase der Raumkapsel aus Stuftgart werden dem Betrachter Exponate vorgestellt, die jeweils eine eigene Geschichte erzählen. Reinhold Maier kommt mit seiner Rede zur Landesgründung sogar selbst zu Wort. Anekdotisch wird Skurriles und Amüsantes, Wissenswertes und Abseitiges, Ernstes und Besinnliches aus der Geschichte des Südwestens dargeboten.

In der Ausstellung erläutern Texttafeln die Exponate. Der reich bebilderte Katalog wird neben einem Vorwort des Ministerpräsidenten und der drei beteiligten Museen weitergehende Informationen und Literaturhinweise bieten. Nach seiner Lektüre wird man endlich wissen, was es mit dem Keplerkessel, dem Schwanenpokal, der Kanderner Sau und dem Festessen von Bödigheim auf sich hat — und weshalb Steffi Graf nicht nur eine Beziehung zu André Agassi, sondern auch zu Mömpelgard hat.

Die erste Station der Ausstellung ist vom 9. Mai bis zum 15. September 2002 das Badische Landesmuseum Karlsruhe. Direkt im Anschluß daran wechselt die Jubiläumssaustellung in das Württembergische Landesmuseum Stuttgart, wo sie bis Ende November 2002 zu sehen sein wird — in der bis dahin neu gestalteten Dürnitz des Alten Schlosses.