Kunstwerk des Monats

Februar 2003

„Blumenkorb“
Amishquilt

Patchworkquilts der Amish-Sekte gehören heute zu den begehrtesten Sammlerstücken, v.a. die zwischen 1870 und 1935 hergestellten Stücke. Sie entsprechen in ihrer Schlichtheit, dem klaren geometrischen Aufbau und den außergewöhnlichen Farbzusammenstellungen am ehesten dem Zeitgeschmack des späten 20. Jahrhunderts.

Dabei entstanden diese Quilts nicht aus einem bewussten künstlerischen Konzept, sondern allein aus den religiösen Bestimmungen und Umständen heraus, in denen die Amish People lebten und leben.

Der ideologische Verzicht auf alles Überflüssige schlug sich auch in den Quilts in einem vereinfachten, abstrakten Aufbau nieder: Die einzelnen Blöcke sind meist aus den einfachen geometrischen Grundelementen Quadrat, Dreieck und Raute gestaltet, wechseln sich häufig mit unifarbenen Blöcken ab und werden bevorzugt auf die Spitze gestellt. Bestimmend ist die strenge Komposition, die in der Regel mit Spiegelungen entlang einer Horizontal- oder Vertikalachse und Reihungen arbeitet.

Gemeinsam ist den Amish-Quilts die feine, z.T. naturalistische Stepparbeit, das sogenannte "quilting", das den Decken ihren Namen gab. Diese Stepparbeit ist bei Amish-Quilts immer in schwarzem Garn ausgeführt und stellt ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal dar. Als Steppmotive bevorzugten die Amish-Frauen einfache geometrische Ornamente wie Quadrat- und Rautenmuster; noch beliebter waren jedoch florale Elemente wie z.B. Federkränze, Blumen- und Blattranken, die die unterschiedlich breiten Rahmen - ebenfalls ein wichtiges Charakteristikum von Amish-Quilts - zierten.

Text: Kristine Scherer

 

 

 
siehe auch: Sammlungsblatt
Indiana/U.S.A., um 1910
215x168 cm,
Inv.-Nr. 2/138
zurück zur Übersicht

weiter:  März 2003


Zurück:
zur Heidelberg-Seite - zum Städte-Menü - zum Hauptmenü
Register - Impressum
ZUM
© Badische Heimat 2003