Kunstwerk des Monats
Dezmber 2009

Hilde Domins Reiseandenken

 

Hilde Domins "Reiseandenken" sind vor allem von ihrer Erfahrung der Emigration geprägt, so wie das Notizbüchlein, das mit der ihr und ihrem Mann eigenen winzigen Schrift überlebenswichtige Adressen und Kontakte aufnahm: ein Sesam-öffne- Dich für neue Kontinente. Es wurde wie eine Kostbarkeit gepflegt , war Hilde Domins ständiger Reisebegleiter, immer griff- und fluchtbereit. Es wurde ähnlich gehegt wie das zerschlissene Telefonregister, das die Namen derer aufbewahrte, die Hilde Domin durch ihr Leben begleiteten.

Eine wichtige Erinnerung an unverlierbare Gefühle, nachdem sich alles andere als so flüchtig erwiesen hatte, versinnbildlichte der abgegriffene braune Lederrahmen, in dem sie die Fotos der Eltern und des Bruders aufbewahrte, Er fand immer als erstes seinen Platz in ihrem Koffer, um mit ihr die Meere und Kontinente zu umsegeln.

Den Löwen aus den bemalten, faustgroßen Kieselsteinen mit einem Nylonfell um die Ohren, den ein verknoteter Strick bändigt, erhielt die Lyrikerin 1966 von holländischen Klosterbrüdern als ein Sternkreiszeichentier. Sie nahm dieses Bild in ihrem Gedicht „Vorsichtshalber“ auf: Wir müssen Löwen an die Leine nehmen Niemand kommt uns zu nah Wenn wir die richtigen Haustiere haben. Die drei Kamele aus Olivenholz wurden Hilde Domin 1995 auf einer Israelreise geschenkt.

 

 


 


siehe auch:

Sammlungblatt als pdf beim KMH

 
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