Kunstwerk des Monats
Juni 2009

Eisenschab er und Glasflakon
Roms Badekultur an der Nordgrenze des Imperiums

 

Baden war ein unverzichtbarer Teil römischer Lebensqualität, wobei die Körperreinigung nur einer der Gründe für den täglichen Besuch des Bades war. Man trieb hier auch Sport, hielt Geschäftsbesprechungen ab, hörte Vorträge und – besonders wichtig - tauschte Klatsch und Tratsch aus. Bäder gehörten zu den öffentlichen Orten mit der längsten „Verweildauer“ und waren bei den Römern die Kommunikationszentralen schlechthin.

Auch im römischen Heidelberg gab es neben mehreren Privatbädern mindestens eine öffentliche Badeanlage. Diese – von der Besatzung des Heidelberger Steinkastells erbaut - lag vor der Südfront des Lagers, dicht am Neckar. Der Straßenname „Am Römerbad“ erinnert heute noch an diesen wichtigen Treffpunkt für alle Bewohner des Heidelberger Römerortes.

Die öffentliche Badeanlage am Nordufer des Neckars und die vielen ausgegrabenen Badeutensilien belegen für Heidelberg einen hohen Zivilisationsgrad der damals hier lebenden Bevölkerung. Auch im Tagesablauf der Menschen hier spielte Körperhygiene und –pflege eine bedeutende Rolle, für die man sich Zeit nahm. Das römische Badewesen verkörperte wie kaum ein anderer Lebensbereich für Heidelberg ein Stück hochwertiger Lebensqualität, eben auch: ein Stück Rom.

Renate Ludwig
Foto: E.Kemmet

 

 


 

Zwei Körperschaber (strigiles), Eisen und zwei Flakons (aryballoi), blaugrünes Glas
Römisches Gräberfeld Heidelberg-Neuenheim, 2. Jh.n. Chr.

 
 
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