Baden war ein unverzichtbarer Teil römischer Lebensqualität,
wobei die Körperreinigung nur einer der Gründe für
den täglichen Besuch des Bades war. Man trieb hier auch
Sport, hielt Geschäftsbesprechungen ab, hörte Vorträge
und – besonders wichtig - tauschte Klatsch und Tratsch
aus. Bäder gehörten zu den öffentlichen Orten
mit der längsten „Verweildauer“ und waren bei
den Römern die Kommunikationszentralen schlechthin.
Auch im römischen Heidelberg gab es neben mehreren Privatbädern
mindestens eine öffentliche Badeanlage. Diese – von
der Besatzung des Heidelberger Steinkastells erbaut - lag vor
der Südfront des Lagers, dicht am Neckar. Der Straßenname „Am
Römerbad“ erinnert heute noch an diesen wichtigen
Treffpunkt für alle Bewohner des Heidelberger Römerortes.
Die öffentliche Badeanlage am Nordufer des Neckars und
die vielen ausgegrabenen Badeutensilien belegen für Heidelberg
einen hohen Zivilisationsgrad der damals hier lebenden Bevölkerung.
Auch im Tagesablauf der Menschen hier spielte Körperhygiene
und –pflege eine bedeutende Rolle, für die man sich
Zeit nahm. Das römische Badewesen verkörperte wie kaum
ein anderer Lebensbereich für Heidelberg ein Stück
hochwertiger Lebensqualität, eben auch: ein Stück Rom.
Renate Ludwig
Foto: E.Kemmet
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