Kunstwerk des Monats
April 2008

Anton Goubau ( 1616 - 1698 )
Wachtstube, nach 1650

 

Die aus der Sammlung Posselt stammende "Wachtstube" zählt zu den beliebten "cortegaerdje" oder "soldaets kroghij" der niederländischen Genremalerei - Darstellungen von pflichtvergessenen Soldaten. Militärische, amouröse und alkoholische Szenen des Soldatenlebens boten den Genremalern üppigen Stoff zu Spott und Kritik. In moralisierender Absicht wurden dabei dem breiten Publikum geläufige Gemeinplätze formuliert und der Betrachter zu einer pflichterfüllten und gottgefälligen Lebensführung aufgefordert. In sorgsam ausbalancierter Komposition präsentiert Goubau das Freizeitvergnügen von acht Soldaten. Einem zeitgenössischen niederländischen Sprichwort vergleichbar - "Kaar, Kous en Kann maakt menig arm Man" ( Karten, Frauen und Trunk verderben manchen Mann ) - werden mit ihnen die in der niederländischen Genremalerei des 17. Jahrhunderts oft angeführten Beispiele lasterhaften Zeitvertreibs und müßiggängerischer Lebensweise vor Augen geführt. Im Vordergrund leitet ein Soldat den Blick auf eine am Boden hockende Gruppe beim offensichtlich betrügerischen Hasardspiel, das von den Moralisten der Zeit öffentlich angeprangert wurde.

Annette Frese

 

 

Aus der Sammlung Posselt
Anton Goubau ( 1616 - 1698 ) Wachtstube
nach 1650
bez. unten links - A. Goubau

 
 
siehe auch:

Sammlungsblatt

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