Vielfältige weitere Spuren haben römische Hunde in Heidelberg
hinterlassen. Rechts im Bild sitzt ein 11 cm hohes Hündchen aus
weißem Pfeifenton, das, in einer gallischen Werkstatt produziert,
seinen Weg an den Unteren Neckar fand. Einen Canis venaticus,
einen Jagdhund, zeigt ein blauschwarz überzogenes Becherchen aus
weißem Ton, das einer Kölner Töpferwerkstatt entstammt (links
im Bild). Zu sehen sind zwei nach links jagende Hunde mit Halsband.
Auch reale Spuren haben Hunde in Heidelberg hinterlassen: sie
finden sich immer wieder auf Dach- oder Fußbodenziegeln. Die Ziegler
legten diese, nachdem sie ausgeformt worden waren, im Freien aus,
um sie einige Zeit an der Luft trocknen zu lassen. Erst in lederhartem
Zustand erfolgte der eigentliche Ziegelbrand. Dabei muss es immer
wieder vorgekommen sein, dass streunende Tiere oder aber auch
der Haushund ungewollt (und sicherlich sehr zum Ärgernis der Handwerker)
über die ausgelegten Platten liefen. Ein Dachziegel, der in Zweitverwendung
zum Bau einer Grabkiste verwendet wurde, zeigt vier Pfotenabdrücke
eines Hundes, der vor 2000 Jahren in Neuenheim über den noch ungebrannten
Ziegel schnürte. Noch vor den ausgegrabenen Knochenresten von
Hundeindividuen ist dies sicherlich das direkteste Zeugnis, das
Canis in Heidelberg zurückgelassen hat.
Renate Ludwig
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