Kunstwerk des Monats
März 2008

Cave canem! Antiken Hunden auf der Spur

 

Vielfältige weitere Spuren haben römische Hunde in Heidelberg hinterlassen. Rechts im Bild sitzt ein 11 cm hohes Hündchen aus weißem Pfeifenton, das, in einer gallischen Werkstatt produziert, seinen Weg an den Unteren Neckar fand. Einen Canis venaticus, einen Jagdhund, zeigt ein blauschwarz überzogenes Becherchen aus weißem Ton, das einer Kölner Töpferwerkstatt entstammt (links im Bild). Zu sehen sind zwei nach links jagende Hunde mit Halsband.

Auch reale Spuren haben Hunde in Heidelberg hinterlassen: sie finden sich immer wieder auf Dach- oder Fußbodenziegeln. Die Ziegler legten diese, nachdem sie ausgeformt worden waren, im Freien aus, um sie einige Zeit an der Luft trocknen zu lassen. Erst in lederhartem Zustand erfolgte der eigentliche Ziegelbrand. Dabei muss es immer wieder vorgekommen sein, dass streunende Tiere oder aber auch der Haushund ungewollt (und sicherlich sehr zum Ärgernis der Handwerker) über die ausgelegten Platten liefen. Ein Dachziegel, der in Zweitverwendung zum Bau einer Grabkiste verwendet wurde, zeigt vier Pfotenabdrücke eines Hundes, der vor 2000 Jahren in Neuenheim über den noch ungebrannten Ziegel schnürte. Noch vor den ausgegrabenen Knochenresten von Hundeindividuen ist dies sicherlich das direkteste Zeugnis, das Canis in Heidelberg zurückgelassen hat.

Renate Ludwig

 

 

Terrakottahund
Becher mit der Darstellung zweier Jagdhunde
Pfotenabdrücke auf Dachziegel
Römisches Gräberfeld Heidelberg-Neuenheim,
1. Hälfte 2. Jahrhundert n. Chr.

 
 
siehe auch:

Sammlungsblatt

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