Der
1885 in Polotjobnoje in der russischen Provinz Rjasan als Sohn
eines Rechtsanwaltes und Gutsbesitzers geborene Igor von Jakimow
ging im Alter von 21 Jahren mit dem Ziel Bildhauer zu werden nach
Paris. Prägend wurde für ihn hier sein Kontakt zu den französischen
Malern und Bildhauern E. A. Bourdelle und H. Matisse. 1918 ließ
er sich mit seiner Frau in Berlin, 1931 in Heidelberg nieder.
.
Für die kleinformatige
Radierung, die 1921 in Berlin entstand, wählte Jakimow das von
ihm bevorzugte Sujet des Aktes. Zwei Mädchen- oder Frauenakte,
wobei man am linken Blattrand noch eine dritte Figur erahnen kann,
hielt er in unterschiedlichen Posen fest. Die sie umgebende Landschaft,
der situative Zusammenhang ist lediglich ganz reduziert mit wenigen
charakteristischen Linien angedeutet. Nahe liegt eine Deutung
als Badeszene in freier Natur.
Bei dem vorliegenden
druckgraphischen Blatt handelt es sich um eine Neuerwerbung des
Museums, die den Sammlungsbestand sinnfällig ergänzt und erweitert.
Die beiden Frauenakte stehen in ihrer figürlichen Darstellung,
den klar umrissenen Konturen der leicht abstrahierten Körper einer
in Museumsbesitz befindlichen Folge von Aquarellen des Künstlers
nahe, die ebenfalls seinen frühen bzw. Berliner Arbeiten zuzuordnen
sind
Text:
Anja-Maria Roth
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