Klaus Staeck, 1938 in Pulsnitz bei Dresden geboren, aufgewachsen
in Bitterfeld, gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen
deutschen Künstlern. Bereits seine erste Plakataktion
1971 zum Dürer-Jahr in Nürnberg („Würden
Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?") erregte bundesweit
Aufsehen. Bis heute umfasst sein Oeuvre etwa 300 Plakate,
in der Regel Fotomontagen, deren bildliche Aussagen durch
ironisch-satirische Slogans prononciert werden. Mit ihrer
Schärfe und Treffsicherheit lösten seine Arbeiten
insbesondere in den frühen Jahren mehrfach Eklats
aus und zogen juristische Auseinandersetzungen nach sich.
41 mal wurde erfolglos versucht, Plakate und Postkarten
juristisch verbieten zu lassen. - Klaus Staeck lebt seit
1956 in Heidelberg und stellte hier 1960 erstmals aus.
1965 wurde der Produzentenverlag Edition Tangente gegründet
(jetzt: Edition Staeck). Seit 1986 ist Staeck Gastprofessor
an der Kunstakademie Düsseldorf, seit 2004 Mitglied
des Kultursenats des Landes Sachsen-Anhalt. 2006 wurde
Klaus Staeck zum Präsidenten der Akademie der Künste
in Berlin gewählt.
Im Juli 2009 erhielt das Kurpfälzische Museum als „Sammlung
Waltraut und Reinhold Zundel" eine umfangreiche Schenkung
des langjährigen Heidelberger Oberbürgermeisters.
Exponate aus diesem Bestand werden nun im Wechselausstellungsraum
des Hauses bis zum 11. April 2010 gezeigt. Von den zahlreichen
Plakaten aus den Jahren 1969 bis 1984, die Bestandteil
der Schenkung sind, werden die bekanntesten Arbeiten ausgestellt,
komplettiert durch Plakate aus eigenem Bestand.
Die Ausstellung behandelt Themen wie Umweltverschmutzung,
Arbeitswelt, Soziales, Kunst, Dritte Welt, Friedenspolitik
und Meinungsfreiheit. Erklärende Texte erläutern
den jeweiligen zeitgeschichtlichen Hintergrund und begründen
auch die Titelwahl: „Nichts ist erledigt". Zum
Ausstellungstitel äußerte sich Klaus Staeck
selbst wie folgt: „Der Titel soll nicht etwa die
zahlreichen Anfänge denunzieren, die auf vielen Gebieten
gemacht wurden. Er ist eher als Auftrag an die politisch
Handelnden genauso wie an den mündigen Bürger
zu verstehen, weil durch die Verschärfung der Widersprüche
viele Plakate aktueller erscheinen als zur Zeit ihrer Entstehung.
Der Titel widersprichtauch der gelegentlichen Harne mancher
Medien, die meine Arbeit, aber auch die politische Einmischung
allgemein als Phänomen der siebziger Jahre, als Schnee
von gestern verunglimpfen wollen."
Im Rahmen der Sonderausstellung wird der Film gezeigt:
„
Klaus Staeck Der Präsident, der Künstler, der
Provokateur" -*
Ein Film von Eberhard Görner, Deutschland, 2007
Öffnungszeiten:
Di-So 10-18 Uhr
Geschlossen am 24., 25. und 31.12.2009, 1.1. und 16.2.2010
Eintritt in die Sonderausstellung: € 6,-, erm. € 4,50
Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre: freier Eintritt Schulklassen:
für Schüler ab 17 Jahre € 1,- pro Person
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