Hans Holbein d.J.
Die Jahre in Basel 1515 - 1532

  

Hans Holbein d. J.
Die Jahre in Basel 1515 - 1532

1. April bis 2. Juli 2006

 
Biographie: Von Augsburg nach Basel

Hans Holbein d. J. gehört zu den bedeutendsten Künstlern des frühen 16. Jahrhunderts. Sein Name steht gleichrangig neben Albrecht Dürer und den am Oberrhein tätigen Hans Baldung Grien und Matthias Grünewald. Damals blühten hier die Künste der Malerei, der Zeichnung und des Buchdrucks.
Aus Augsburg stammend, kamen Hans Holbein d. J. und sein Bruder Ambrosius im Jahr 1515 nach Basel. Ihre künstlerische Ausbildung hatten sie bei ihrem Vater Hans Holbein d. Ä. erhalten, der in Augsburg eine grosse Malerwerkstatt leitete.
In Basel konnte Hans früh schon seine Begabung als Porträtist und Maler von Fassadendekorationen unter Beweis stellen. Er erhielt den Auftrag von der Stadt, den Grossratssaal mit Wandbildern auszumalen und führte bald schon Aufträge für religiöse Tafelbilder aus. Er stand in engem Kontakt mit Druckern, für die er Entwürfe für Buchillustrationen lieferte, und den in Basel wirkenden Humanisten, unter ihnen kein geringerer als Erasmus von Rotterdam, den er mehrmals porträtierte.


Frankreich und England

Nicht nur die beginnende Reformation in Basel und deren negative Auswirkung auf die Kunstproduktion, sondern auch der Anspruch, den der Künstler an sich selber stellte, bewogen ihn schon bald, sich nach anderen Wirkungsstätten umzuschauen. So wandte er sich 1523/1524 nach Frankreich und dann nach England, um eine Tätigkeit als Hofmaler anzustreben. Während seines ersten Englandaufenthaltes zwischen 1526 und 1528 malte er Dekorationen für die Feste am Hof Heinrichs VIII. (1491-1547). Es gelang ihm, Aufträge für Bildnisse von Angehörigen der englischen Aristokratie aus dem Umkreis des Hofs zu erhalten.
Zu den herausragendsten künstlerischen Leistungen dieser Zeit zählt das Familienbild des Thomas More (1478-1535), das den Kanzler Heinrichs VIII. im Kreis seiner Familie zeigt - es ist das früheste Gruppenbildnis nördlich der Alpen. Erhalten haben sich der Entwurf Holbeins und Porträtstudien (im Kupferstichkabinett Basel und in der Royal Collection in Windsor Castle, England); das Gemälde selbst verbrannte im 18. Jahrhundert.


Für kurze Zeit zurück in Basel

Holbein kehrte 1528 für wenige Jahre nach Basel zurück, wo seine Familie lebte. Damals malte er das Bildnis seiner Frau mit den beiden älteren Kindern. Noch unmittelbar vor der Reformation, die 1529 zum Durchbruch gelangte, könnte er die Orgelflügel für das Basler Münster ausgeführt haben. Die gezeichnete Passionsfolge im Kupferstichkabinett Basel gehört jedenfalls zu den letzten Aufträgen mit religiösen Themen. In dieser Zeit vollendete Holbein auch die Ausmalung des Basler Grossratssaals.
Im Jahr 1532 wandte er sich erneut nach London. Dort hatte er Kontakt zu der deutschen Handelsniederlassung im Stalhof, für deren Mitglieder er Porträts ausführte und deren "Guildhall" er mit Wandgemälden schmückte. 1535 wurde er Hofmaler Heinrichs VIIII. Ein Jahr vor seinem unerwarteten Tod 1543 in London bezeichnete er sich auf dem Selbstbildnis, das in den Uffizien in Florenz aufbewahrt wird, als Bürger von Basel, der Stadt, der er innerlich stets verbunden blieb.

alle Texte © Kunstmuseum Basel

 
 

Bilder:
oben Hans Holbein d.J., Bildnis der Anne Lovell (Dame mit Eichhoernchen), 1527, National Gallery, London

unten
Hans Holbein d.J., Die Solothurner Madonna, 1522, Museum Solothurn
Beide Bilder © Kunstmuseum Base

 

im Detail:

Biografie Hans Holbeins

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Hans Holbein d. J. im Kunstmuseum Basel 2006
Biographie
Die Sammlung im Kunstmuseum Basel

Holbeins frühe Wertschätzung

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