Mithras


Mithras - der persische Lichtgott

 

Kultbild des Mithras aus dem Mithräum I in Heidelberg-Neuenheim.

Das zentrale Kultbild des Mithraskults zeigt den Gott, der traditionell mit phrygischer Mütze und wehendem Mantel dargestellt wird, wie er dem weißen Stier das Knie in den Nacken setzt und ihn mit einem Messerstich tötet ("Tauroktomie"). Dem Stieropfer sind Tiere wie Skorpion und Rabe zugeordnet, zwei fackeltragende Gestalten, Cautes und Cautopates, der eine mit erhobener, der andere mit gesenkter Fackel, begleiten sie Szene. Bei diesem Stein bildet ein Bildstreifen mit Szenen aus der Mithras-Legende die Umrandung.

Original im Bad. Landesmuseum Karlsruhe (unten)
Kunststeinabguß im Kurpfälzischen Museum Heidelberg (oben)

Der Mithrasstein von Osterburken, ebenfalls im Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Kopie im Römermuseum Osterburken) zeigt den Gott in einer bogenförmigen Nische, auf denen Tierkreiszeichen abgebildet sind. Auch hier ist der Rand mit Szenen aus dem Mithras-Mythos besetzt.

Die frühesten Zeugnisse des Mitra-Kults stammen aus dem 2. vorchristlichen Jahrtausend (Tontafel aus Bogazköy, Türkei, 14. Jh. v. Chr.), wo Mitra im nordindischen und iranischen Kulturkreis der allsehende Sonnengott, der Gott des Eides und der Verträge war.

Die Verbindung vom iranischen Mitra-Kult zum römischen Mitras-Myterium konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden. Der römische Mithras-Kult ist jedenfalls erst seit dem frühen 1. nachchristlichen Jahrhundert nachgewiesen und stellt ein eklektisches Gemisch aus verschiedenen Glaubensrichtungen dar.

Der Mithraskult ist ein Mysterienkult, der nur Eingeweihten zugänglich war. Da nur Männer diese Weihen erhalten konnten, war er - außer bei Angehörigen des niederen staatlichen Verwaltungdienstes, Sklaven, Freigelassenen, Bürgern freien Standes - offensichtlich für die Soldaten an den Grenzen besonders attraktiv, weswegen sich in den Grenzgebieten besonders viele Mithräen finden.

 

Mithrasstein aus Ladenburg

Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim

 

Eine andere Szene des Mithras-Mythos ist auf diesem Kultstein dargestellt: Mithras und Sol. der Sonnengott, liegen nach römischer Sittegemeinsam auf einer mit einem Stierfell bekleideten Bank, die den Stier des Mithras symbolisiert.

Das gemeinsame Mahl von Mithras und Sol. Kultbild aus dem Mithräum I in Lopodunum-Ladenburg (um 130 n.Chr., Kopie). Heidelberg, Kurpfälzisches Museum

 

     

im Detail:

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siehe auch:

interessante Web-Seiten zum
Mithras-Kult und zur Archäologie der Mithräen

( z.T. übersetzt) 

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