Die Zeit der Karolinger


Karl der Große (747/48 - 814)

 

Karl der Große, lateinisch Carolus Magnus, französisch und englisch Charlemagne (* wahrscheinlich 2. April 747 oder 748, † 28. Januar 814 in Aachen), aus dem Geschlecht der Karolinger war seit dem 9. Oktober 768 König des Fränkischen Reiches und seit dem 25. Dezember 800 Römischer Kaiser.

Der Enkel des Hausmeiers Karl Martell war fränkischer König sowie der erste „römische“ Kaiser dieses Namens und wird in beiden Ämtern als Karl I. gezählt. Sein Vater Pippin hatte 749 in einem Staatsstreich das Königtum der Merowinger beendet und mit Hilfe der päpstlichen Kirche das Königtum im Haus der Karolinger begründet. Karl der Große, unter dem das Frankenreich seine größte Ausdehnung hatte, gilt seit dem Mittelalter als einer der bedeutendsten Herrscher des Abendlandes und hatte Vorbildfunktion für die nachfolgenden Könige und Kaiser. Mit seiner Krönung durch Papst Leo III. am Weihnachtstag 800 in Rom wurde das Kaisertum im Westen Europas erneuert. Auf Veranlassung Kaiser Friedrich Barbarossas wurde Karl am 29. Dezember 1165 von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen.

Karl festigte auf glanzvolle Weise das Königtum. Unter seiner Herrschaft wurden die noch heidnischen Sachsen in das Reich integriert und die Baiern unter fränkische Herrschaft gezwungen. Ihm gelang auch die Unterwerfung des oberitalienischen Langobardenreichs, das als Königreich Italien in das Fränkische Großreich integriert wurde. In der Abwehr der Awaren errang er große Erfolge, in deren Zusammenhang die Errichtung von Grenzmarken als Aufmarschgebiete für die militärische Sicherung zu sehen ist.

Bereits in der Nachfolgeregelung seines Sohnes Ludwigs des Frommen brachen Erbstreitigkeiten unter dessen Söhnen aus, in deren Folge – und unter dem Eindruck wachsender Bedrohung durch Ungarn, Normannen und Sarazenen – das Großreich auseinanderbrach. Auf dem Boden des Karlsreiches entstanden das spätere Frankreich, das Deutsche Reich, dem das Königreich Italien fest verbunden war, und ein Lotharingien genanntes Mittelreich, das mit seinem nördlichen Teil bis zum Ende des 9. Jahrhunderts zum deutschen Königreich dazukam. Das Königreich Burgund (Arelat) kam zu Beginn des 10. Jahrhunderts unter die Herrschaft des römischen Kaisers, Italien kehrte erst unter den Ottonen wieder unter die Botmäßigkeit des Kaisers zurück. Das Kaisertum selbst wurde im letzten Drittel des 9. Jahrhunderts ein Spielball örtlicher römischer Machthaber und wurde erst unter Otto I. 962 als universale Macht in der Hand des deutschen Königs wieder errichtet.

Die kulturellen Errungenschaften Karls liegen in der Förderung der klösterlichen Kultur, die sich getreu seinem Anspruch auf Erneuerung des Römischen Reiches der Pflege der antiken Wissenschaften widmete, und in der Förderung einer klar aufgebauten kirchlichen Struktur im Reich. Die Vereinheitlichung des Münzsystems war vorbildlich, zerbrach allerdings unter seinen Nachfolgern.

Mehr zu Karl dem Großen: Wikipedia-Artikel (ausführlich, gut belegt)

     

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