Die Kelten

 

Das Geheimnis der Kelten

Eine Ausstellung im Museum Burg Linn, Krefeld
20.01-3.08.2008

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Den Keltenfürsten auf der Spur
Oss - das niederländische Hochdorf?
Das einfache Volk
Schätze aus dem Moor

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"Das Geheimnis der Kelten" in Krefeld

Oss - das niederländische Hochdorf?

Zu den bedeutendsten Bestattungen, die in der Ausstellung gezeigt werden, zählt jedoch die des Fürsten von Oss - in Nordbrabant (ca. 825-600 v.Chr.). Sie wurde von einem Grabhügel überdeckt, der einen Durchmesser von fast 52m einnahm. Er ist das bislang größte Hügelgrab, das in den Niederlanden entdeckt wurde. Die Ausstattung wies eine mit Leichenbrand gefüllte Bronzesitula auf. Die Untersuchung des Leichenbrandes zeigte, dass der Fürst über vierzig war, Übergewicht hatte und sich wenig bewegte.

Beigaben, die nicht auf dem Scheiterhaufen mitverbrannt worden waren, wurden in Tuch eingeschlagen und mit in das eimerartige Bronzegefäß gelegt. Hierzu zählen ein aufwendig verziertes Schwert, Pferdezaumzeug, ein Tüllenbeil, ein Rasiermesser, Holz- und Beinfragmente sowie Trachtbestandteile.

Die Ausstattung markiert ein zentrales Problem, im Vergleich zu den südlichen Vettern, das auch für andere herausragende Bestattungen in der Tiefebene Nordwesteuropas zutrifft. Die Verbrennung der Toten samt großer Teile der Ausstattung. Dies unterscheidet den Fürsten von Oss u.a. vom Herrn aus Hochdorf in Baden-Württemberg, der in einer Grabkammer aufgebahrt wurde und dessen Grabausstattung vollständig mit in das Grab gelangte.

Auch in einem anderen Punkt lassen sich deutliche Unterschiede erkennen. Anscheinend bedurfte die Selbstdarstellung der eisenzeitliche Elite bis in die beginnende Römerzeit keiner archäologisch erkennbaren Architektur, wie etwa großer Hofgrundrisse oder befestigter Höfe. Auch die auf eine Zentralmacht verweisenden hallstatt- und latenezeitlichen Höhenfestungen und Stadtanlagen fehlen hier mit Ausnahme weniger Beispiele. Hierzu zählen u.a. die Höhenfestung auf dem Kemmelberg in Belgien, die befestigte Siedlung Hambach-Niederzier im rheinischen Braunkohletagebau und eine mit einer Ringabschnittswallmauer gesicherte Siedlung auf dem Hülserberg bei Krefeld.

Text & Bild: Museum Burg Linn

Bilder:

Schwert von Oss

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Museum Burg Linn

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