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Salemer Schloss-Torkel

Männer bei Abladen der Maischebütten von einem Wagen
Traubenwagen in Salem

Gesamtansicht des Salemer Torkels

Der mit schweren Steinen beladene Schragen
Salemer Schloss-Torkel

Der Torkel besteht aus dem 10-16 qm großem Torkelbett und dem 8-12 m langen Torkelbaum, der von zwei gewaltigen Eichstämmen gebildet wird und an einer starken Holzschraube, der Spindel, hoch und tief gedreht werden kann. In das Torkelbett werden die durch eine Mühle zerquetschten und in mächtigen Zubern zum Torkelgebäude gefahrenen Trauben geschüttet und mit Gabel, Rechen und mit den Händen zu einem Haufen, dem „Stock“ geformt. Auf ihn kommen Bretter, Stangen, Balken und Riegel als Lager für den schweren Torkelbaum.

Tritt die Presse in Tätigkeit, so wird der Baum heruntergedreht und drückt mit seinem Riesengewicht auf den geschichteten Traubenhaufen. Zum Eigengewicht des Baumes tritt aber noch ein Hebelgewicht, die Spindel. Diese trägt unten ein Holzgestell, den „Schragen“, der mit schweren Steinen belastet ist.

Ruht der Baum mit seiner ganzen Schwere auf dem Traubenstock, so dreht man an der Spindel weiter, bis der steinbeschwerte Schragen sich hebt und frei über dem Boden schwebt. Als schweres Hebelgewicht hängt so die Spindel mit dem Schragen am Ende des Torkelbaums und zieht diesen langsam nach unten, bis sie wieder am Boden aufsitzt. Unter der Wucht dieses Drucks werden die Trauben im Torkelbett bis zum letzten Rest ausgedrückt.

Bilder: Badische Heimat 23 (1936) S. 326, 327, 328
Text: Friedrich Meichle, Der Weinbau am Überlinger See. Badischen Heimat 23 (1936) S. 329-30

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