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Geschichte - Franz Konrad von Rodt (1706 - 1755)

Bischof Franz Konrad von RodtFranz Konrad von Rodt (eigentl. Franz Konrad Kasimir Ignaz Kardinal von Rodt, * 17. März 1706 in Meersburg; † 16. Oktober 1775 in Meersburg, 1750 bis 1775 Fürstbischof von Konstanz und Kardinal) stammte aus ritterschaftlichem Adel; sein Vater war der General und Breisacher Festungskommandant Franz Christoph von Rodt (1671–1743), seine Brüder waren Maximilian Christof von Rodt, Franz Konrads Nachfolger als Fürstbischof von Konstanz (1775–1799), und der General Christian von Rodt.

Bild: Angelika Kauffmann: Portrait des Bischofs Franz Konrad von Rodt (1706-1775), 1757. Schweizerisches Landesmuseum, Zürich. Wikimedia Commons

Er war der letzte amtierende Inhaber des Lehens Bußmannshausen mit Kloster Orsenhausen, das 1534 durch Hans von Rodt erworben wurde. Das Lehen wurde nach dem Tode seines Bruders General Christian von Rodt 1768 von Österreich eingezogen. Nach Franz Konrads Einsprache erhielt die Familie das Lehen zurück. Maximilian Christof übereignete nach seinem Tode die Herrschaft an seinen Neffen, Bernhard von Hornstein-Göffingen.

Sein Geburtshaus befindet sich am Schlossplatz in Meersburg im ehemaligen Haus der Familie von Rodt.

Franz Konrad erhielt nach seinen Studien in Freiburg, Rom, Siena und Straßburg am 14. April 1737 in Konstanz die Priesterweihe. 1739 wurde er Koadjutor seines Onkels Kasimir Anton von Sickingen und Dompropst in Konstanz. In 1750 wurde er zum Propst von Eisgarn ernannt; ließ sich jedoch durch einen Propstkoadjutor vertreten.

Am 9. November (oder 9. Oktober) 1750 wurde Franz Konrad von Rodt vom Konstanzer Domkapitel als Nachfolger seines Onkels Kasimir Anton von Sickingen zum Bischof von Konstanz gewählt und zudem zum Domherr zu Augsburg ernannt.[3] Er empfing die Bischofsweihe am 15. März 1751.

Am 22. Juli 1756 wurde Franz Konrad von Rodt, Reichsfürst, Herr der Reichenau und Öhningen, Träger des Großkreuzes des Johanniterordens zu Malta und Protektor[4] zum Kardinal erhoben und am 5. April 1756 von Papst Benedikt XIV. bestätigt. Im selben Jahr wurde er Träger des Großkreuzes des Malteserordens. Am 2. August 1758 wurde er zum Kardinalpriester der Titularkirche Santa Maria del Popolo ernannt.

Die Amtszeit Konrads - wie auch später seines Bruders Maximilians - wurden geprägt durch die Auseinandersetzungen mit der Luzerner Nuntiatur und den großen, in der Diözese Konstanz angesiedelten Abteien St. Gallen, Einsiedeln sowie dem schwäbischen Kempten. Die Kirchenpolitik Kaisers Josephs II. verschärfte die Finanzlage des Hochstifts und gefährdete den Fortbestand der Diözese.

Franz Konrad von Rodt bezog 1762 das „Neue Schloss“ in Meersburg als Residenz, das 1710 von einem seiner Vorgänger, Johann Franz Schenk von Stauffenberg, begonnen und von ihm vollendet wurde. Aufgrund massiver Bauschäden beauftragte Franz Konrad 1759/60 Franz Anton Bagnato, das Treppenhaus von Balthasar Neumann abzureißen und neu zu errichten. Auf Initiative von Franz Konrad wurden zahlreiche Kirchen (wie die Wallfahrtskapelle Baitenhausen nordöstlich der Meersburger Oberstadt) mit Deckenfresken und Bildern ausgestattet. Reliefs mit Franz Konrads Wappen schmücken die Fassade des Schlosses an der Seeseite und an der Stadtseite.

1757 wurde Franz Konrad zudem Abt des Kastell Barbato im cremonesischen Raum, gleichwie er es auch in Szekszárd in Ungarn war. 1765 wurde er mit dem Großkreuz des königlich-ungarischen Sankt-Stephans-Orden ausgezeichnet.

Er starb in Meersburg und wurde in der katholischen Pfarrkirche ursprünglich vor dem Hochaltar bestattet. Beim Neubau der Kirche wurde er wie die anderen hier Bestatteten in die Gruft umgebettet.

Text:. Wikipedia, dort mit Nachweisen

 

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