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Die Insel - Tipps zum nachhaltigen Besuch

Satellitenbild der Insel Reichenau von Südosten. © Google
Satellitenbild der Insel Reichenau von Südosten. © Google

Die Klosterinsel Reichenau gehört seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ihre Klöster stellten nicht nur im Mittelalter einen ganz bedeutenden Schwerpunkt des Geisteslebens dar, sie sind auch von ihrem Baubestand her überragende Zeugnisse der Klosterkultur am Bodensee.

Nicht erst seit der Erhebung zum Weltkulturerbe ist die Insel das Ziel von Tausenden von Touristen, vor allem von Tagesbesuchern. Das bringt auch "Nebenwirkungen" für die Insel und für die Denkmäler:

Von der Tatsache abgsehen, dass jeder Tourismus unwillkommene Begleiterscheinungen mit sich bringt, vor allem, was Schmutz und Feuchtigkeit, aber auch Beschädigungen angeht, bringt der Fremdenverkehr auf der Reichenau mit Fahrradtouristen und "Regenwetter"-Besuchern letztlich noch zusätzliche Probleme mit sich.

Vor allem die Wandmalereien in der erst vor kurzem grundrestaurierten Kirche von Oberzell leiden: Der Innenraum von St. Georg ist durch die Menge der Besucher binnen der vergangenen 15 Jahre in einem Maße verschmutzt worden wie zuvor in 60 Jahren. Pilze und Staub machen deshalb schon jetzt eine erneute Reinigung erforderlich, um Schlimmeres zu verhüten.

April 2013: Kirche Oberzell für Individualbesucher geschlossen

Was kann der einzelne Besucher tun?

Achten Sie beim Besuch der Kirchen bitte zunächst auf die sichere Schließung der Eingangstüren. Sie dienen als Klimaschleuse und verhindern das unkontrollierte Eindringen von Außenluft.

Wenn Sie mit dem Fahrrad kommen, gönnen Sie sich erst eine Viertelstunde Abkühlung draußen, ehe Sie die Kirche betreten.

Bleiben Sie längere Zeit in der Kirche. Gönnen Sie sich und den wertvollen Fresken die Ruhe der Betrachtung.

Denken Sie daran, dass Sie bei Regenwetter einen halben bis einen dreiviertel Liter Wasser mit in die Kirche bringen.

Die Klosterinsel war im Mittelalter ein Zentrum der mönchischen Spiritualität. Geben Sie sich daher mehr als nur eine Stunde Zeit, um dem Geist des Ortes nachzuspüren. Nehmen Sie sich unsere Beschreibung der Fresken (folgt in Kürze) mit und lesen Sie nach - die Maler der Bilder haben sich schließlich auch mehr als 10 Minuten Zeit genommen.

Autofrei über die Insel

Vom Ende des Damms bis zur Westspitze bei der Kirche St. Georg sind es um die 5 km. Nehmen Sie sich die Zeit, zumindest eine Strecke am Nordufer zu gehen. Wenn Sie gut planen, ist der Rückweg mit dem Bus leicht einzurichten. Ist Ihnen die Strecke zu weit, lassen Sie das Auto in Mittelzell stehen und gehen zu Fuß zum Westende. Der Fußweg von Mittelzell nach Niederzell am Seeufer entlang ist alles andere als langweilig - nehmen Sie sich Zeit für eine Insel der Ruhe.

Sind sie ohnehin mit dem Fahrrad da, bietet sich unbedingt ein Abstecher auf den Hochwart, die höchste Erhebung der Insel, an. Ein Rundblick über die ganze Insel samt der gegenüberliegenden Ufer ist fast schon ein Muss.

Meditation ist nicht Jedermanns Sache

Sie müssen nicht meditieren, das ist gewiss nicht mehr Jedermanns Sache. Nehmen Sie sich einfach Zeit, die Fresken bewusst zu betrachten, versuchen Sie, einzelne Bilder zu entschlüsseln. Sie haben historische Zeugnisse von ganz außerordentlichem Rang vor sich (Weltkulturerbe eben). Und - ganz nebenbei: Hier liegen ein Evangelist und ein Karolinger-Kaiser begraben. Um das zusammen zu finden, müssen Sie schon sehr weit reisen.

im Detail:

Geschichte der Insel


Reichenau-Literatur

Friedrich Prinz: Reichenau
Badische Heimat 54 (1974)

siehe auch:  
Literatur:  

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