Baugeschichte
Ursprünglich wurde der Mitteltrakt im Stil eines italienischen
Landhauses als fünfgeschossiger kubischer Block mit doppelläufigen
Freitreppen zu beiden Seiten ab 1664 durch Agostino Barelli erbaut
und war 1675 fertiggestellt.
Das Schloss wurde im Laufe der Zeit nach und nach erweitert und
umgestaltet. Zunächst ließ Max Emanuel 1702 bis 1704 von Enrico
Zuccalli und Giovanni Antonio Viscardi die beiden Galerien neben
dem Hauptschloss und die daran sich anschließenden zwei nördlichen
und zwei südlichen Pavillons errichten. Im zweiten nördlichen
Pavillon erbaute Viscardi 1713 die Schlosskapelle.
1716 veränderte Joseph Effner die Fassaden des Hauptbaues nach
französischem Vorbild. Es entstanden in der Mitte der einzelnen
Geschosse je drei große rundbogige Fenster, eingerahmt durch kannelierte
Pilaster, die bis an das Dach reichen.
Kurfürst Karl Albrecht ließ die sich an die nördlichen und südlichen
Pavillons anschließenden beiden äußeren Bauten für die Orangerie
im Norden und den Marstall im Süden errichten, beide mit Verbindungsflügeln
zu den Pavillons.
Die von den beiden äußeren Bauten ausgehende, nach 1730 fertiggestellte
Rondellbebauung vor dem Haupttrakt galt zu ihrer Zeit als architektonische
Sensation. Sie sollte Ausgangspunkt einer nie verwirklichten „Carlstadt“
werden. Hier liegen am Schlossrondell zehn symmetrisch in zwei
Fünfergruppen gegliederte Palais, die zwischen 1728 und 1758 für
höhere Hofbedienstete errichtet wurden. Maximilian III. Joseph
beauftragte François de Cuvilliés mit dem „Steinernen Saal“ im
Hauptbau. Kurfürst Karl Theodor ließ schließlich 1795 die Galerien
zur Parkseite hin verbreitern. Leo von Klenze entfernte 1826 die
Giebel mit den kurfürstlichen Wappen und schuf stattdessen am
Hauptbau die Attika.
|