Die Kirchen Roms

 

San Pietro in Vinculi

Die Basilika San Pietro in Vincoli (lat. Sancti Petri ad vincula, dt. St. Peter in den Ketten) am Esquilin-Hügel in der Nähe des Kolosseums wurde von Eudoxia, der Frau von Valentinian III., gestiftet und steht auf Überresten aus dem 2. Jahrhundert. Der Grundstein wurde im Jahr 431 gelegt, acht Jahre später wurde San Pietro durch Papst Sixtus III. geweiht.

Im Laufe ihrer Geschichte erfuhr die Kirche mehrere Umbauten, zuletzt unter Kardinal Giuliano della Rovere, der 1503 zum Papst Julius II. gewählt wurde, durch Francesco Fontana im Stil der Renaissance, dessen fünfbogiger Porticus seither die Fassade bestimmt. Namengebend für die Kirche waren die Ketten (Vincoli), die in einem Glasbehälter unter dem Altar aufbewahrt werden. Mit diesen soll Petrus angeblich im Marmertinischen Kerker gefesselt gewesen sein.

Bekannt ist die Kirche jedoch durch Michelangelos Grabmal für Papst Julius II. mit den Statuen der Rachel, der Lea und des Mose. Die Mosesstaute gilt als eines der wichtigsten Werke Michelangelos. Sie zeigt Mose, der mit den Gesetztafeln vom Berg Sinai zurückkommt, in dem Moment, als er die Israeliten beim Tanz um das goldene Kalb findet. Der Hörner auf seinem Kopf gehen möglicherweise auf einen Abschreibfehler zurück. Aus Moses coronata (der bekränzte oder auch glänzende ) wurde Moses cornuta (der gehörnte). Haltung und Details der Statue haben zu zahlreichen Deutungsversuchen Anlass gegeben. Auch Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, beschäftigte sich intensiv mit der Statue und veröffentlichte 1914 eine anonyme Abhandlung darüber ("Der Moses des Michelangelo").

Im linken Seitenschiff liegt der deutsche Theologe, Philosoph und Kardinal Nikolaus von Kues (Cusanus) begraben, der als der bedeutendste Philosoph des 15. Jahrhunderts gilt.

Bild: Wikipedia Commons

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