Roma
Christiana
Das
christliche Rom beginnt der Überlieferung nach mit
der Predigt des Apostels Petrus im Zentrum der damaligen
Welt, in Rom. Als der Apostel dann, so die Legende, aus
Angst vor Verfolgung und Tod die Stadt verlassen wollte,
begegnete ihm auf der Via Appia, vor den Toren der Stadt,
Christus. Petrus fragte ihn "Domine, quo vadis?"
(Herr, wohin gehst du?) Und Christus antwortete "Venio
iterum crucifigi" (Ich gehe, mich ein zweites Mal kreuzigen
zu lassen).
An dieser Stelle an der Via Appia wurde dann die Kirche
Domine quo vadis errichtet.
Petrus,
der erste Bischof der christlichen Gemeinde in Rom, kehrte
in die Stadt zurück, erlitt um 63 n. Chr. den Märtyrertod
und wurde auf dem Friedhof bei den vatikanischen Gärten
bestattet.
Um sein Grab entwickelte sich bald nach seinem Tod ein Kult
seiner Verehrung, und die Grabstätte wurde schon früh
mit einem kleinen Mausoleum überbaut, um das sich die
Grabstätten der Gläubigen drängten.
Als Konstantin der Große 313 das Christentum im Edikt
vom Mailand tolerierte, ließ er über dieser Stätte
die erste Peterskirche erbauen, deren Hochalter genau über
dem Petrusgrab lag - und noch heute liegt.
Die
Bischöfe der Hauptstadt Rom nahmen in der Folgezeit,
getreu dem Jesuswort "Du bist Petrus, der Fels, und
auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" den
Rang als oberste Hüter der christlichen Lehre in Anspruch,
auch und besonders, weil das römische Kaisertum sich
nach 476 nur noch auf Konstantinopel, das Neue Rom, beschränkte,
und Rom zeitweise von dort - oder von Ravenna aus - regiert
wurde.
Das
Gebiet der Vatikanstadt wurde 1984 in die Welterbeliste
der UNESCO aufgenommen, die exterritorialen Hauptkirchen
Santa Maria Maggiore, San Giovanni in Laterano und San Paolo
furoi le Mura folgten 1990, zusammen mit anderen Monumenten
wie der Cancelleria (1483- 1517), dem Palazzo Maffei, dem
Palazzo di San Callisto und schließllich dem von Bernini
und Borromini erneuerten Palazzo di Propaganda Fide.
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[Die Rom-Idee in Mittelalter und Neuzeit]
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