Zwei Ereignisse markieren die Anfänge des Museum
von Nyon als einen Ort, um die zwischen 1781 und 1813 entstandenen
Porzellane dieser Fabrikationsstätte zu erhalten,
zu erforschen und zu präsentieren.
Das eine ist der Nachlass von Dr. Monastier und seiner
Gemahlin, der 1939 das wichtige Service des Dekors „Napolitain“ in
das Museum brachte, das andere die nationale
Ausstellung der Porzellane aus Nyon, die im Mai und Juni
1947 innerhalb der Burgmauern, unter der Leitung des späteren
Konservators Edgar Pelichet, stattfand. Sie vereinigte
auf außergewöhnliche Weise mehrere privaten
Sammlungen, darunter auch einige von großer Bedeutung.
Das ist 62 Jahre her.
Von dieser Zeit an errang das Museum Bedeutung als
Geschichts- und Porzellan-Museum. Von 1955 an wurden eine
große Anzahl Stücke als Leihgaben des Kantons
Vaud erworben, die noch heute den Kernbestand des Museum
bilden, ergänzt durch weiteer Erwerbungen der Folgezeit.
Edgar Pelichet fügte dann die Fayencen, vor allem
italienischer Herkunft, hinzu, die der Apotheker Reber
gesammelt und 1924 der Universität Lausanne vermacht
hatte (derzeit nicht ausgestellt).
Später, vor allem zwischen 1980 und 1999, wurden die
Sammlungen des Museums um Nyoner Keramiken aus der Zeit
zwischen 1813 und 1979 (dem Zeitpunkt der Schließung
der Fabrik feiner Keramik) und um eine „auswärtige“ Sammlung
von Fayencen aus Moustiers aus dem besitz von Dr. Held
erweitert (einberufen (ebenfalls derzeit nicht ausgestellt).
Zwischen 1999 und 2006 war die Burg geschlossen und wurde
nach der Renovierung wieder der Öffentlichkeit übergeben.
Das geschah vor allem zu Gunsten des Porzellans aus Nyon,
denn die Sammlung, die vorher in zwei Zimmern untergebracht
war, nahm nun die gesamte erste Etage ein. Jetzt konnte
auch das Neapolitanische Service fast in seiner Gänze
präsentiert werden. In dieser Präsentation befinden
sich auch die Neuerwerbungen der Jahre 1995 bis 2006, darunter
Stücke mit seltenen Dekoren, wie zum Beispiel eine
Teekanne mit italienischen Wappen oder Landschaften, oder
eine Platte mit einem Dekor in verschiedenen Goldtönen.
Drei wichtige Ensembles von Porzellanen kamen seither dazu.
Zum ersten und vor allem ein Teil einer sehr schönen
Sammlung, die von Herrn Cérenville 1997 versprochen
wurde und durch seine Tochter, Anne Bischoff, 2007 in das
Museum kam. Die Ausstellung zeigt diese großzügige
Schenkung.
2007 und 2008 erwarb die Stadt Nyon mit der Unterstützung
von Sponsoren mehrere Tassen mit einzigartigem Dekor.
Schließlich wurde im März und im Dezember 2008
ein großer Teil der ehemaligen Sammlung Salmanowitz
bei einer Auktion in Genf angeboten. Ach hier gelang mit
großen Anstrengungen der Stadt Nyon, mit der Unterstützung
der Freunde des Museeums in Nyon und der Hilfe großzügiger
Mäzene, der Erwerb hochwertiger Teile, darunter die
große Vase mit Amouretten und Trophäen. Und
merkwürdigerweise waren die meisten dieser Stücke
bereits im Jahr 1947 ausgestellt. Einige von ihnen waren
seither nie öffentlich zu sehen. Diese neue Ausstellung
vereinigt also wieder manche der Stücke, von denen
sich die Nachfahren der Eigentümer von 1947 inzwischen
getrennt hatten.
Erneut haben Liebhaber der Porzellane zugesichert, die
Stücke aus den Verkäufen von 2008 für die
Dauer der Ausstellung zur Verfügung zu stellen, ebenso
wie die Erben der Sammler von 1947. Damit ergibt sich eine
Parallele zwischen der damaligen und der heutigen Schau
dieser sowohl seltenen als auch kostbaren Porzellane.
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