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Kurfürst Carl Philipp. Porträt im Rittersaal des Mannheimer SchlossesMannheim - Jahrestage

17. Januar 1721: Geburtstag der Kurfürstin Elisabeth Augusta

Eine Sommerresidenz – das war Schwetzingen für die pfälzischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts. Hierher zog man in der warmen Jahreszeit, mit dem gesamten Hofstaat. Auch Kurfürstin Elisabeth Augusta verbrachte hier glanzvolle Tage in ihrem Appartement im Schloss. Am 17. Januar 1721 wurde sie geboren. Als älteste Enkelin des Kurfürsten Carl Philipp heiratete die aus dem Hause Pfalz-Sulzbach stammende Wittelsbacherin ihren Cousin Carl Theodor.

9. Februar 1801: Der Frieden von Lunéville bringt das Mannheimer Schloss nach Baden

Am 9. Februar 1801, heute vor 220 Jahren, schlossen Frankreich und das Heilige Römische Reich unter dem Kaiser Franz II. den Frieden von Lunéville. Frankreich konnte damit seinen Plan umsetzen, die Grenzen im Südwesten Deutschlands neu zu ziehen. Der badische Markgraf Karl Friedrich zählte dabei klar zu den Gewinnern. Im Jahr 1803 bekam er unter anderem die Stadt Mannheim zugesprochen. Damit war der badische Herrscher fortan Hausherr des Mannheimer Residenzschlosses, eines der größten Schlösser im damaligen Europa.

16. Februar: Todestag: Kurfürst Carl Theodor, aufgeklärter Herrscher und Musikfreund

Am 16. Februar 1799 starb Kurfürst Carl Theodor, populärer Regent und aufgeklärter Landesherr, bekannt für seine Wissbegierde und Toleranz. Unter seiner Herrschaft erlebte die Kurpfalz eine Blütezeit. Schloss Mannheim wurde in seiner über 50-jährigen Regierungszeit zum Musenhof und Ort der Wissenschaften. In Carl Theodors prachtvoller Residenz kann man seinen Spuren heute noch folgen: Mit zwei Darstellungen ist er im Schlossmuseum präsent – als Marmorskulptur im Rittersaal und – das ist eine Besonderheit: Auf einem Gemälde ist der Kurfürst im Alter von acht Jahren zu sehen. Seit 2019 hängt das Kinderbildnis wieder an seinem alten Platz.

22. Februar: Sturm auf das Schloss in der Revolution 1918

Der 22. Februar ist ein wichtiges Datum in der Geschichte von Schloss Mannheim: 1918 wurde es zum Schauplatz eines historischen Ereignisses von besonderer Bedeutung. Nach der Ausrufung der Räterepublik an diesem Tag zogen Mitglieder des „Revolutionären Arbeiterrats“ zum Schloss, das damals Sitz der Justiz- und Verwaltungsbehörden war. Sie zerstörten das Mobiliar und setzten Aktenschränke in Brand. Der Aufstand in Mannheim endete am 25. Februar – die politischen Umwälzungen ließen sich nicht aufhalten: Eine neue Staatsform, die Republik, wurde etabliert.

7. April 1726: Geburtstag des Musikhistorikers Charles Burney

Der britische Musikhistoriker, Komponist und Organist Charles Burney, geboren vor genau 295 Jahren, reiste ab 1770 quer durch Europa. Sein Weg führte ihn im August 1772 an den Hof des Kurfürsten Carl Theodor, nach Mannheim und Schwetzingen. In seinem Tagebuch lobte der Reisende „das Orchester des Churfürsten (…), welches mit Recht durch ganz Europa so berühmt ist."

8. April 1806: Napoleons Adoptivtochter heiratet den badischen Thronfolger

Am 8. April 1806 heirateten die kaiserliche Prinzessin Stéphanie de Beauharnais und der Erbprinz Carl Ludwig Friedrich von Baden in den Tuilerien in Paris. Eine Hochzeit mit weitreichender Bedeutung, denn sie brachte eine Französin auf den badischen Thron – und Pariser Eleganz ins Mannheimer Schloss.

12. April 1720: Verlegung der kurfürstlichen Residenz nach Mannheim

Am 12. April 1720 verkündete Kurfürst Carl Philipp öffentlich seinen Entschluss, die Residenz nach Mannheim zu verlegen. Für Heidelberg endete ein kurzes Zwischenspiel, für Mannheim begann die Zeit der kurfürstlichen Hofhaltung.

25. April 1690: Todestag David Teniers d.J., des Schöpfers der Tapisserie-Motive

Die Tapisserien, die Wandteppiche mit Motiven des flämischen Malers David Teniers d. J., gehören zu den wertvollsten Ausstattungstücken im Schloss Mannheim. Der 25. April ist der Todestag des Künstlers – Anlass für die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, an den Maler zu erinnern und einen Blick auf die prachtvollen Wandteppiche in der Beletage des Barockschlosses zu werfen.

13. Mai 1731: Die Hofkirche der neuen kurfürstlichen Residenz wird geweiht

Am 13. Mai 1731 wurde sie geweiht: die Hofkirche der kurfürstlichen Residenz im Westflügel des neu erbauten Schlosses – ein repräsentatives Gotteshaus und zugleich Grablege für Carl Philipp und seine dritte Ehefrau Violanta von Thurn und Taxis. Mit ihrer reichen Ausstattung zählte sie im 18. Jahrhundert zu den bedeutenden Barockkirchen Südwestdeutschlands. Die Sarkophage des Kurfürsten und seiner Frau stehen bis heute in der Gruft.  

14. Mai 1791: Todestag von Franziska Lebrun, der gefeierten Sängerin am kurfürstlichen Hof Mannheim

Am 14. Mai 1791, mit gerade einmal 35 Jahren, starb Franziska Lebrun, geborene Danzi, in Berlin. Als Tochter eines Mannheimer Hofvioloncellisten hatte sie sich ihren Status als anerkannte Sopranistin und Komponistin unter Kurfürst Carl Theodor hart erarbeitet. Sie debütierte am Mannheimer Hof und war bald darauf in ganz Europa gefragt.

21. Mai 1743: Hofmalerin Catharina Treu wird geboren

Am 21. Mai 1743 wurde Catharina Treu geboren. Die Malerin mit jüdischen Wurzeln machte eine erstaunliche Karriere – sie malte für den Fürstbischof in Bruchsal, den pfälzischen Kurfürsten in Mannheim und verkaufte ihre Gemälde in ganz Europa. Deutschlandweit wird in diesem Jahr mit einem großen Jubiläumsprogramm an „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erinnert. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg greifen das Thema auf und machen sich auf Spurensuche in den Monumenten des Landes.

23. Mai 1850: Odiot, der Schmied mit den goldenen Händen, stirbt

Seine prachtvollen Kunstwerke waren unter den Monarchen Europas sehr gefragt: Der Pariser Gold- und Silberschmied Jean-Baptiste-Claude Odiot leitete ab 1785 das Unternehmen seiner Familie. Nicht nur Kaiser Napoleon, sondern auch der badische Hof kaufte gerne Odiots Meisterwerke: Als er am 23. Mai 1850 im Alter von 86 Jahren starb, gehörte er zu den reichsten Männern Frankreichs. Im Barockschloss Mannheim sind heute einiger seiner Glanzstücke zu bewundern.

26. Mai 1755: Gründung der berühmten Porzellanmanufaktur in Frankenthal

Am 26. Mai 1755 erteilte Kurfürst Carl Theodor dem Porzellanfabrikanten Paul Anton Hannong (1700‒1760) aus Straßburg das Privileg, in Frankenthal eine Manufaktur zur Herstellung von Feinkeramik aufzubauen. Seit der Entdeckung der Porzellanrezeptur durch Johann Friedrich Böttger im Jahr 1708 war es die siebte Manufakturgründung in Deutschland.

17. August 1796: Todestag der Kurfürstin Elisabeth Auguste

Eine Sommerresidenz: Das war Schwetzingen für die pfälzischen Kurfürsten des 18. Jahrhunderts. Hierher zog man in der warmen Jahreszeit, mit dem gesamten Hofstaat. Auch die Kurfürstin Elisabeth Auguste verbrachte hier glanzvolle Tage in ihrem Appartement im Schloss. Am 17. August vor 225 Jahren ist sie gestorben – allerdings weder in der kurpfälzischen Residenz Mannheim noch in ihrer Sommerresidenz Schwetzingen, sondern im kurfürstlichen Schloss in Weinheim, wohin sie sich 1794 wegen der heranrückenden französischen Revolutionstruppen zurückgezogen hatte.

28. August 1789: Geburtstag von Stéphanie de Beauharnais, Großherzogin von Baden

Am 28. August 1789 wurde Stéphanie de Beauharnais, Adoptivtochter Napoleon Bonapartes, in Versailles geboren. Eine Hochzeit brachte die Französin auf den badischen Thron: 1806 heiratete sie Erbprinz Carl Ludwig Friedrich, ab 1811 Großherzog von Baden. Von der ungeliebten Braut aus der Ferne entwickelte sie sich zu einem angesehenen Mitglied des badischen Hauses. Mehr als 40 Jahre lebte Großherzogin Stéphanie im Schloss Mannheim: Sie ließ einen englischen Garten anlegen, gestaltete die Appartements neu und brachte Pariser Eleganz in die Schlossräume.

15. September 1780: Gründung der Mannheimer Meteorologischen Gesellschaft

Am 15. September 1780 wurde die Mannheimer Meteorologische Gesellschaft gegründet. Mit ihrer Gründung bewies Carl Theodor, Kurfürst von der Pfalz und Bayern, Weitblick: Die präzise Messung, die ausgeklügelte Methodik und das internationale Forschungsnetzwerk waren wegweisend. Carl Theodor erwies sich als Held der Wissenschaft.

15. Oktober 1763: Gründung der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften

Am 15. Oktober 1763 unterzeichnete Kurfürst Carl Theodor die Stiftungsurkunde für die Kurpfälzische Akademie der Wissenschaften in Mannheim, die „Academia Electoralis Scientiarum Theodoro-Palatina“. Die wissenschaftliche Vereinigung bestand nur 40 Jahre, von 1763 bis 1803. Mit der Gründung der Akademie förderte der Kurfürst insbesondere die Naturwissenschaften und präsentierte sich gleichzeitig als weltoffener und fortschrittlicher Regent.

4. November 1661: Geburt des späteren Kurfürsten Carl Philipp zu Pfalz

Eigentlich war für Herzog Carl Philipp eine Laufbahn als Geistlicher vorgesehen gewesen, doch es sollte ganz anders kommen: Er war bereits Chorherr, als er im kaiserlichen Heer Karriere machte. Schließlich starb 1716 sein Bruder, der Kurfürst Johann Wilhelm – ohne einen Nachfolger hinterlassen zu haben. Damit folgte ihm Carl Philipp als Kurfürst nach. Vier Jahre später erklärte er Mannheim zur Residenzstadt und legte den Grundstein für das Schloss, eine der größten Residenzanlagen dieser Zeit in Europa. Am 4. November 1661 – vor exakt 360 Jahren – wurde der umtriebige Kurfürst geboren.

10. November. 1688: Pfalzgräfin Liselotte schreibt über die drohende Zerstörung Mannheims

Am 10. November 1688 schreibt Pfalzgräfin Liselotte, die Herzogin von Orléans, einen ihrer berühmten Briefe: Sie klagt darin über die drohende Eroberung und Zerstörung von Mannheim. Die Prinzessin bewältigte ihr Leid, indem sie unzählige Briefe schrieb – und bis heute zeugen ihre Briefe, über die weite Distanz von 300 Jahren, davon, wie wichtig menschlicher Austausch und Kommunikation sind.

18. November 1720: Jean Clemens Froimon wird Architekt der neuen Mannheimer Residenz

Im Juli 2020 konnte in Schloss Mannheim des 300. Jahrestags der Grundsteinlegung einer der größten barocken Schlossanlagen Europas gedacht werden. Der Architekt, der die ersten Bauplanungen umsetzte, war Jean Clemens Froimon: Am 18. November 1720 wurde er von Kurfürst Carl Philipp als Baumeister berufen. In sechsjähriger Tätigkeit gestaltete er die Fassaden und die Dächer.

21. November 1795: Hofoper und Physikalisches Kabinett zerstört

Im Europa des 18. Jahrhunderts war die kurfürstliche Residenz in Mannheim als wahrer „Musenhof“ bekannt. Der kunstsinnige Carl Theodor förderte Hofmusik, Oper, Theater und Wissenschaften. Bereits unter Kurfürst Carl Philipp war 1737 der westliche Schlosstrakt mit Hofoper und Ballspielhaus entstanden, auch das berühmte von Carl Theodor gegründete Physikalische Kabinett fand hier seinen Platz. Der Erste Koalitionskrieg beendete diese Tradition: Am 21. November 1795 wurde bei der Rückeroberung der Stadt der westliche Schlossflügel durch habsburgische Artillerie in Brand gesetzt.

 

Schloss Mannheim

Aktuelle Informationen über die Öffnung von Schloss Mannheim finden Sie in unserer jeweils aktuellsten Nachricht aus Mannheim.

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