Projekt kulturer.be
23.1.24
(stfr) Florenz, Siena oder Neapel: In den berühmten Kunstzentren Italiens und auch abseits der Hotspots entstanden vom 13. bis ins frühe 16. Jahrhundert herausragende Meisterwerke von zeitloser Schönheit. Die Ausstellung „Bellissimo! Italienische Malerei von der Gotik bis zur Renaissance aus dem Lindenau-Museum Altenburg“ präsentiert ab Samstag, 18. Mai, Künstler wie Fra Angelico, Sandro Botticelli, Guido da Siena oder Giovanni Santi, den Vater Raffaels, im Augustinermuseum. Ihre Werke begeistern durch Eleganz und Raffinesse, schimmernden Goldgrund und leuchtende Farben. Das thüringische Lindenau-Museum Altenburg entsendet anlässlich seiner Schließung infolge einer umfangreichen Sanierung und Modernisierung seine hochkarätige Sammlung altitalienischer Tafelmalerei – einzigartig außerhalb Italiens – bis Sonntag, 3. November, nach Freiburg. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der Botschaft der Italienischen Republik in der Bundesrepublik Deutschland.
Sandro Botticelli (eigentlich Alessandro Filipepi), Bildnis einer Dame (Mit den Attributen der heiligen Katharina), um 1475.
Sano di Pietro, Heimkehr Marias aus dem Tempel, 1448–1452.
Beide Bilder © Lindenau-Museum Altenburg, Foto: punctum/Bertram Kober
„Bellissimo!“ präsentiert über 100 Werke, davon 93 Gemälde und Altartafeln. Die ursprüngliche Präsentationsform wurde in der Ausstellung bei einigen Objekten gestalterisch nachempfunden. Die Exponate stehen für die malerische Entwicklung in der Zeit von 1270 bis 1530, die auch von wissenschaftlichen, technischen und philosophischen Neuerungen geprägt war.
Während die Künstler meist christliche Motive für prächtige Kirchen, herrschaftliche Höfe oder die private Andacht malten, entdeckten sie auch die weltliche Schönheit neu und bemühten sich in ihrer Darstellung um eine größere Realitätsnähe. Über drei Jahrhunderte entwickelte sich eine neue künstlerische Auffassung von Bewegung,
Raum und Menschenbild. Zu welchem Zweck die Gemälde angefertigt wurden, steht ebenso im Fokus der Ausstellung wie der Status und das Selbstbewusstsein der Künstler. Eine kleine Auswahl historischer Gipsabgüsse zentraler Meisterwerke, unter anderem von Lorenzo Ghiberti, Donatello und Michelangelo, ermöglichen einen Seitenblick auf die parallele Entwicklung der Renaissanceskulptur. Nicht zuletzt widmet sich ein Bereich Bernhard August von Lindenaus, der die Sammlung in Altenburg für seine Kunstschule zusammentrug.
Wissensinseln vermitteln in der Ausstellung interaktiv Inhalte zu Kunsttechnologie und -produktion. Wurde für den Goldgrund echtes Gold verwendet? Wie entstanden die feinen Reliefstrukturen und worauf wurde eigentlich gemalt? Familien mit Kindern von 8 bis 12 Jahren können die Ausstellung mit einem eigenen Heft erforschen. Eine extra Audio-Tour zur Ausstellung – in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch – gibt es auch in der Augustinermuseums-App.
Ausstellungskuratorinnen in Freiburg sind Eva Maria Breisig, zuständig für den Sammlungsbereich der Alten Kunst im Augustinermuseum, und die Leitende Direktorin der Städtischen Museen Freiburg Jutta Götzmann, unterstützt von der Wissenschaftlichen Volontärin Adana Schulz. Sie konzipierten und realisierten das Projekt in enger Zusammenarbeit mit Benjamin Rux und Miriam Stadie vom Lindenau-Museum Altenburg.
Vielfältige Bildungsangebote und Veranstaltungen begleiten die Schau: Besuchende können sich beispielsweise auf die Vorpremiere der Kunstsatire „Meisterwerk“ mit dem Comedian Jakob Schwerdtfeger freuen oder an einer interdisziplinären Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit dem Mittelalterzentrum der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg teilnehmen. Bei einem besonderen Abend in Kooperation mit dem Konsulat der Italienischen Republik in Freiburg trifft Renaissancekunst auf zeitgenössischen Tanz. Auch interaktive Führungen für Familien mit Kindern begleiten die Schau. Alle Veranstaltungen stehen auf www.freiburg.de/museen-kalender.
Ein digitales Projekt des Lindenau-Museums Altenburg ergänzt spielerisch die Ausstellung und schlägt eine Brücke in unsere Gegenwart. Texte, Bilder, Audios und Videos öffnen einen erweiterten Zugang zu den Ausstellungsthemen. Wer den Museumsbesuch vertiefen möchte, kann das unter www.bellissimo.digital tun.
Das Augustinermuseum am Augustinerplatz ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und freitags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, mit Freiburg-Pass, für Mitglieder des Freundeskreises und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.
Weitere Informationen gibt es unter www.freiburg.de/bellissimo
Der Katalog zur Sonderausstellung, gefördert durch die Ernst von Siemens Kunststiftung, ist im Hirmer Verlag München erschienen und für 34,90 Euro im Museumsshop oder im Online-Shop der Städtischen Museen Freiburg erhältlich, im Buchhandel kostet er 49,90 Euro
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