27.3.23

Naturpark Südschwarzwald

Austausch zum Thema (alemannische) Mundart

(nps) Wie können wir unseren Dialekt erhalten? Über diese und andere Fragen rund um das Alemannische wurde beim vierten Naturpark-Kulturforum im Literaturmuseum Hebelhaus in Hausen i. W. gesprochen.

Marion Dammann, erste Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald und die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion. Bild: Naturpark Südschwarzwald e. V.Die Gewinnerin des Poetry-Slams 2022, Ingrid Ruesch, stellte den Anwesenden ihren Text „Zit“ vor. Bild: Naturpark Südschwarzwald e. V.Marion Dammann, erste Vorsitzende des Naturparks Südschwarzwald und die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion..

Die Gewinnerin des Poetry-Slams 2022, Ingrid Ruesch, stellte den Anwesenden ihren Text „Zit“ vor.

Beide Bilder: Naturpark Südschwarzwald e. V.

Das Thema „Mundart und Alemannischer Dialekt“ lockte am 17. März 2023 zahlreiche Interessierte aus dem Naturpark Südschwarzwald in das Hausener Hebelhaus. In einer Podiumsdiskussion widmeten sich Bürgermeister Martin Bühler, Landrätin Marion Dammann, Martin Bühler, Heidi Zöllner, Ingrid Ruesch, Gewinnerin des ersten alemannischen Poetry-Slams 2022 sowie Mika Jehle, jüngster Teilnehmer des Slams der Thematik. Moderiert wurde die Gesprächsrunde von Sabine Dietzig-Schicht, Regionalmanagerin für Tradition und Kultur beim Naturpark Südschwarzwald.

In der Diskussion, die auf Alemannisch geführt wurde, ging es unter anderem um die Verbindung der Teilnehmenden zur Mundart und ihre Anregungen zu deren Erhalt. Alle vier wuchsen mit dem Alemannischen auf und praktizieren es bis heute in ihrem Alltag. Bühler und Zöllner wohnen in Hausen und setzen sich dort als Mitglieder der Muettersproch-Gsellschaft für den Erhalt des Dialekts und das Hebelhaus ein. Ruesch spricht überwiegend im familiären Umfeld Dialekt und sieht im künstlerischen Ausdruck eine Möglichkeit zum Erhalt. Die Zuhörenden kamen in den Genuss ihres Selbstgeschriebenen für den Slam 2022 zum Thema „Zit“. Der 15-jährige Mika Jehle redet in der Familie Alemannisch, in der Schule hingegen finden sich zu seinem Bedauern weniger Mundart-Adressaten. Er las aus einem alemannischen Kinderbuch vor, das seine Mutter und sein Onkel zur Bewahrung des familiären Dialektschatzes schrieben.

Nach der Fragerunde öffnete sich die Diskussion für die Gäste. Es herrschte Einigkeit über die Wichtigkeit des Dialektsprechens für dessen Erhalt, das Verankern der Mundart in Elternhäusern, Kitas und Schulen und die Notwendigkeit eines Selbstverständnisses und Selbstbewusstseins für das Alemannische bei den Sprechenden. Zum Abschluss gab es eine Museumsführung von Bürgermeister Bühler, der einiges über das Hebelhaus und seine früheren Bewohner – den Dichter Johann Peter Hebel (1760-1826) mit Eltern und Schwester – sowie die Entwicklung des Hauses hin zu einem Literaturmuseum zu berichten wusste.

Das nächste Naturpark-Kulturforum zum Thema „Feste und Bräuche“ findet am 2. Juli 2023 um 11 Uhr im Fastnachtsmuseum Narrenschopf in Bad Dürrheim statt (Anmeldung ab Mai unter www.naturpark-suedschwarzwald.de/de/veranstaltungen/).

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