Nachrichten & Notizen aus dem Kulturerbe

14.6.22

Schlösser und Gärten

Schlosserlebnistag am Sonntag, dem 19. Juni

Blumen, Jagd und Medizin: Inspirierende Rundgänge In Schloss Favorite und Schloss Rastatt

(ssg) Am 19. Juni laden die Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg wieder zum Schlosserlebnistag ein. Vier besondere Führungen werden in den Rastatter Schlössern angeboten: In Schloss Favorite geht es um 11.30 Uhr, um „Blumen an den Wänden und im Glas“. Um 14.30 Uhr erhalten die Gäste einen Einblick in das fromme Leben der Markgräfin Sibylla Augusta und um 15.30 Uhr dreht sich in der Führung „Lust des Jagens“ alles um die Jagdleidenschaft und das Jagen am Hofe. Im Residenzschloss Rastatt erhalten die Gäste um 13.30 Uhr einen Einblick in die Rezepte aus dem „Vierfachen Handschrein“ der Markgräfin.

Blühende Pracht in Schloss Favorite

Blumen gehören zu einem Lustschloss. Um 11.30 Uhr, sehen die Besucherinnen und Besucher „Blumen an den Wänden und im Glas“. Im Schloss Favorite finden sie sich überall. Sie überziehen ganze Wände und Porzellan oder purzeln von den Decken – die Schlossherrin Markgräfin Sibylla Augusta liebte sie. Bei einer kleinen Runde durch die Schlossinnenräume können sich die Gäste von den vielfältigen Darstellungen inspirieren lassen und gestalten im Anschluss selbst ein Gesteck mit frischen Blumen, um sie mit nach Hause zu nehmen.

Die fromme Markgräfin

Die Markgräfin Sybille Augusta stammte aus einer katholischen und wohlhabenden Familie und wuchs zu einer frommen Frau heran. In der Führung „Von Lebenslust und Frömmigkeit – Prunkvolles Schloss und karge Eremitage“ um 14.30 Uhr dreht sich alles um den Glauben der jungen Frau. Während ihr Mann sich auf Feldzügen befand, betete sie schon als junge Ehefrau um die gesunde Rückkehr ihres Mannes. In Rastatt erbaute sie die Einsiedelner-Kapelle, in Favorite die Magdalenenkapelle. Die Besucherinnen und Besucher bekommen während dem Rundgang die seltene Gelegenheit, die sogenannte Eremitage zu besuchen. Das ermöglicht ihnen einen ungewöhnlichen Blick auf das Wirken der Markgräfin.

Jagdleidenschaft

Markgraf Ludwig Georg liebte das Jagen im Wald um das Schloss Favorite. Am 19. Juni um 15.30 Uhr erfahren die Gäste bei dem Rundgang „Lust des Jagens“ mehr über den Stellenwert des Jagens am Hofe und werden auf eine Zeitreise in die Welt der barocken Divertissements entführt. Die Jagd gehörte nicht nur zum Repertoirefürstlicher Vergnügen, sondern auch zur Inszenierung der herrschaftlichen Position. Ludwig Georg, der „Jägerlouis“ pflegte eine besondere Art der Jagd: Bei der sogenannten „eingestellten Jagd“ fand das Hofzeremoniell seine Fortsetzung im Jagdzeremoniell.

Residenzschloss Rastatt: Puder, Pest und Parasiten

Welche Kenntnisse der Medizin und Hygiene hatte man im Barock? Um Krankheiten zu behandeln, sammelte die vielseitig interessierte Markgräfin Sibylla Augusta Rezepte in ihrem „Vierfachen Handschrein“. In der Führung „Alles Lebendige ist vergänglich“ durch die Beletage des Residenzschlosses am Sonntag, 19. Juni um 13.30 Uhr, erhalten die Gäste ein Bild der wenig bekannten Seite des 18. Jahrhunderts. Neben Anleitungen zur Herstellung von Schönheitsmitteln, Zahnwasser und Pomaden sind im Buch von Sibylla Augusta Salben und Elixiere aufgeführt, die gegen Brustkrankheiten helfen sollten.

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