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20.10.22

Kloster Schussenried

Sitz des Wissens in Schussenried – Tag der Bibliotheken am 24. Oktober

(ssg) ​Jedes Jahr seit 1995 wird am 24. Oktober der „Tag der Bibliotheken“ gefeiert. Der Gedenk- und Aktionstag würdigt Bibliotheken als Wissenshüterinnen, Bildungsvermittlerinnen und kulturelle Einrichtungen. Schon seit Jahrhunderten werden Bibliotheken wertgeschätzt: Nichts zeigt das deutlicher als die prunkvolle Bibliothek von Kloster Schussenried.

Ehem. Kloster Schussenried, Bibliothekssaal mit Skulpturen des Bildhauers Fidelis Sporer: Figuren der Kirchenlehrer und der personifizierten Häresien.Ehem. Kloster Schussenried, Bibliothekssaal mit Skulpturen des Bildhauers Fidelis Sporer: Figuren der Kirchenlehrer und der personifizierten Häresien.Ehem. Kloster Schussenried, Bibliothekssaal mit Skulpturen des Bildhauers Fidelis Sporer: Figuren der Kirchenlehrer und der personifizierten Häresien.

Festsaal für Bücher

„Sedes sapientiae“, Sitz der Weisheit, so lautet die Inschrift an der Westseite der Bibliothek von Kloster Schussenried. Auf zwei Ebenen sammelten, bewahrten und behüteten die Prämonstratenser das Wissen der Welt. Die Bibliothek wurde dank der Bücher zu einem überregional bekannten Hort des Wissens. Und obwohl die Schriften und Folianten in Folge der Säkularisation beschlagnahmt, verschleppt und verkauft wurden: Die Wertschätzung, die die Chorherren ihnen entgegenbrachten, ist im Bibliotheksaal des Klosters noch immer zu spüren. Die prunkvolle Architektur und die prächtigen Malereien machen den Raum zum wohl schönsten barocken Bibliothekssaal Süddeutschlands. Zum Tag der Bibliotheken am 24. Oktober erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg an den besonderen Schatz.

Göttliche Weisheit im Zentrum

Die Bibliothek von Kloster Schussenried war das geistige Zentrum des Konvents und dessen architektonischer Höhepunkt. Das Deckenfresko im Bibliothekssaal feiert die Wissenschaft und zeigt den Weg der Kirche durch die Jahrhunderte. Die göttliche Weisheit, verkörpert durch das Lamm mit dem Buch der sieben Siegel, thront über allem. Jeder Zeitgenosse verstand: Wissen war kein Selbstzweck, sondern ein Weg zur Gotteserkenntnis.

Die Bibliothek als kunstvoller Schauraum

Bauherr und Ideengeber für den Bibliothekssaal war Abt Nikolaus Kloos (1718–1775), der den Maler Franz Georg Hermann und den Bildhauer Fidelis Sporer mit der künstlerischen Gestaltung beauftragte. Anstelle einer funktionalen, für das Studium der Bücher ausgerichteten Klosterbibliothek, entstand eine barocke Schaubibliothek. Die elegant geschwungenen Bücherschränke fügen sich harmonisch in das Gesamtgefüge des Raumes ein. Dabei ersetzen die hinter den unteren Schranktüren verborgenen, ausklappbaren Pulte die ehemals dicht gedrängt im Raum stehenden Lesepulte. Skulpturen und reich verzierte Säulen beleben den lichtdurchfluteten Bibliothekssaal.

Tag der Bibliotheken

Der Tag der Bibliotheken wird jedes Jahr am 24. Oktober gefeiert. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker rief den Tag ins Leben, um die Bedeutung und Rolle von Bibliotheken zu würdigen. Sie sind Wissenshüterinnen, Bildungsvermittlerinnen und kulturelle Einrichtungen von unvergleichlichem Wert. In Deutschland gibt es über 9.000 Bibliotheken.

Am Tag der Bibliotheken ist der barocke Konventbau von Kloster Schussenried geschlossen.

Die Bibliothek steht im Oktober noch dienstags bis freitags von 10.00 bis 13.00 Uhr sowie von 14.00 bis 17.00 Uhr zur Besichtigung offen. Samstags und sonntags entfällt die Schließung über die Mittagszeit. Ab November öffnet der Konventbau nur am Wochenende und an Feiertagen von 13.00 bis 17.00 Uhr.

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