Projekt kulturer.be
25.5.22
(ssg) Am 26. Mai ist Christi Himmelfahrt – ein Festtag, der auf eine jahrhundertealte Tradition zurückgeht. Christen feiern den Aufstieg Jesus von der Erde in den Himmel. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg laden an diesem hohen christlichen Feiertag zum Besuch ein: In den Klöstern Maulbronn, Schussenried und Alpirsbach lebten Mönche über Jahrhunderte – in den drei Monumenten haben sich einzigartige Zeugnisse des Glaubens und klösterlicher Kunst bewahrt.
Ein Weltkulturerbe aus Mönchshand
Kloster Maulbronn liegt eingebettet in die Hügellandschaft des Strombergs. Das Kloster der Zisterzienser gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Klosteranlage nördlich der Alpen. Und zählt daher seit 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Das Paradies, die Kirchenvorhalle, gilt als eine der schönsten Räume der Frühgotik. Die weiträumige Vorhalle mit Kreuzrippengewölbe entstand um 1220. Hinter der massiven Kirchentür mit den schmiedeeisernen Zierbeschlägen ist ein Kirchenraum mit einzigartigen Kunstschätzen. Das Maulbronner Kruzifix, geschlagen aus einem einzigen Steinblock, zählt zu den Meisterwerken aus dem späten Mittealter. Die kostbare Darstellung mit der leidenden Christusfigur beeindruckt bis heute durch ihre realistische Darstellung.
Barocke Pracht für Wissenschaft und Kunst
Der Bibliothekssaal von Kloster Schussenried ist ein Höhepunkt der oberschwäbischen Barockstraße. Mit prachtvollen Fresken und kunstvoller Ornamentik feierten die Erbauer im 18. Jahrhundert die Welt des Wissens – und Gott. Die Bibliothek war der architektonische Höhepunkt des Konvents und dessen geistiges Zentrum. In der Mitte des Deckenfreskos ist ein Lamm mit dem Buch der sieben Siegel zu sehen. Es symbolisiert die göttliche Weisheit. Das irdische Wissen, dargestellt durch die Allegorien der Wissenschaften und Künste an der Galerie, ordnet sich dieser Weisheit unter. Jeder Mönch hatte so stets vor Augen, dass Wissen kein Selbstzweck war, sondern der Weg zur Gotteserkenntnis.
Frömmigkeit von Mönchen und Klosterschülern
Das mittelalterliche Kloster Alpirsbach liegt idyllisch im Tal der Kinzig im Nordschwarzwald. Das Benediktinerkloster wurde nach dem Bauschema der Hirsauer Reform errichtet – damit ist es eines der wenigen noch erhaltenen Klöster im deutschen Südwesten nach diesem Schema. Nach der Reformation wurde das Kloster zur evangelischen Klosterschule: Die nächste Generation der württembergischen Pfarrer erhielt hier seine Schulbildung und feierte täglich Andachten und Gottesdienste. Einzigartige Funde – Kleidungsstücke, Briefe und Spiele – lassen die Zeit der Klosterschüler wieder lebendig werden. Das Innere der Kirche vermittelt die Frömmigkeit des frühen 16. Jahrhunderts: Das feine Schnitzwerk des Marienaltars erzählt in gewaltiger Bildsprache vom Leben Marias und Jesus.
Links: Kloster Maulbronn. Kirchenschiff mit Kuzifixus im Laienchor. Foto: kulturer.be
Rechts: Kloster Schussenried. Stirnseite des Bibliothekssaals. Foto: kulturer.be
Christi Himmelfahrt
An Christi Himmelfahrt feiern Gläubige die Rückkehr Jesus zu Gott. Das Lukasevangelium berichtet, dass der Gottessohn nach seiner Auferstehung immer wieder seinen Jüngern erschien und mit ihnen sprach. Schließlich fuhr Jesus vor ihren Augen hinauf in den Himmel. Zwischen Ostern und Christi Himmelfahrt liegen genau 40 Tage – deshalb fällt der Festtag immer auf einen Donnerstag.
im Detail: | |
siehe auch: |
Startseite | Service | zur
ZUM | © Landeskunde online/ kulturer.be 2022
© Texte der Veranstalter, ohne Gewähr