17.11.22

Historisches Museum Saar

Schloss Karlsberg ersteht wieder – digitale 3d-Rekonstruktion

(hmsr) Das 1793 zerstörte Schloss Karlsberg konnte auf der Basis neuster Forschungsergebnisse detailgetreu digital rekonstruiert werden. Das anspruchsvolle Projekt wurde von dem Architekturvisualisierer Andreas Matzerath in Zusammenarbeit mit Dr. Jutta Schwan (Saarpfalzkreis) und Simon Matzerath (Historisches Museum Saar) ehrenamtlich und somit kostenfrei realisiert.

Ruinen des Schlosses Karlsberg, aktueller Zustand. Foto: kulturer.beDigitale Rekonstruktion von Schloss Karlsberg, Standfotos aus dem Video © Historisches Museum Saar, Architekturvisualisierungen Andreas Matzerath Digitale Rekonstruktion von Schloss Karlsberg, Standfotos aus dem Video © Historisches Museum Saar, Architekturvisualisierungen Andreas Matzerath Ruinen des Schlosses Karlsberg, aktueller Zustand. Foto: kulturer.be

Digitale Rekonstruktion von Schloss Karlsberg, Standfotos aus dem Video © Historisches Museum Saar, Architekturvisualisierungen Andreas Matzerath

Das Schloss Karlsberg wurde für den Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken zwischen 1778 und 1788 bei Homburg errichtet. Die Ausstattung der Anlage war außergewöhnlich kostbar. Der Freiherr von Knigge schrieb 1792 in einem Brief von einer unglaublichen Pracht und dass es der Mühe wert sei „dies Feenschloss mit seinen Schätzen zu sehen“. Das Schloss wurde schon am 28. Juli 1793 von französischen Revolutionstruppen im Zuge des Ersten Koalitionskrieges (1792–1797) zerstört. Heute sind auf dem Karlsberg nur noch die Fundamente der Anlage und Reste des Landschaftsparks erhalten.

Ausgangspunkt des Projektes war ein erster Versuch der fotorealistischen Rekonstruktion für das Buch „Steinerne Macht“ (2021). Die neue digitale Version wurde gerade fertiggestellt und ist der Versuch, ein heute verschwundenes Schloss auf der Grundlage der Funde und der aktuellen Forschung erstmals als Video wieder auferstehen zu lassen. Es sollte ein Eindruck von der imposanten Anlage vermittelt werden. Die Darstellung ist präziser als bei den überlieferten, in vielerlei Hinsicht idealisierenden historischen Ansichten. So wurde auch das Landschaftsrelief nach den Höhenlinien nachgebaut.

Niemals zuvor gab es eine so detaillierte Darstellung des Schlosses. Jedes Detail musste in 3d nachgebaut werden, selbst die Eisengitter auf den Balkonen. Als Blitzableiter wurden damals die „Hemmerschen Fünfspitze“ verwendet. Sie wurden nun nach einem in Augsburg erhaltenen Original detailgetreu rekonstruiert. Auch der Baumbestand wurde nach historischen Vorbildern abgestimmt.

Heute ist von der einst so imposanten Anlage praktisch nichts mehr zu sehen. Die Rekonstruktion und das Video machen deutlich, was für eine reiche und vielseitige Kulturlandschaft es in unserer deutsch-französischen Grenzregion gab. Mit dem Fürstentum Nassau-Saarbrücken, Kurtrier, der Grafschaft von der Leyen und nicht zuletzt dem Herzogtum Pfalz-Zweibrücken umfasste sie Herrschaften, von denen besonders spannende und durchaus bedeutende kulturelle Impulse ausgingen.

Über diesen Link können Sie das Video zur neuen Rekonstruktion von Schloss Karlsberg auf dem YouTube-Kanal des Historischen Museums Saar ab sofort anschauen:

https://youtu.be/kfnE6HdXmVo

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