10.6.21

Erkenbert-Museum Frankenthal

„Objekt des Monats“ Juli: Eisensporen, 17. Jahrhundert

(emf) Sporen helfen dem Reiter, sein Pferd zu lenken und anzutreiben. Sie werden an den Reitstiefel geschnallt; mit ihnen berührt der Reiter die empfindlichen Flanken seines Reittiers. Auch heute noch verwendet man Sporen im Reitsport, sie sind zumeist mit einem kurzen stumpfen Dorn versehen, damit sie keine Verletzungen verursachen können. Schon seit dem Mittelalter kennt man Sporen mit drehbaren Zackenrädern, zuvor waren ausschließlich Sporen mit festsitzendem Dorn in Gebrauch.

Eisensporen, 17. Jahrhundert. Foto: Erkenbert-Museum, FrankenthalEisensporen, 17. Jahrhundert. Foto: Erkenbert-Museum, Frankenthal

Sporen galten zunächst als Standesabzeichen des Adels, sie wurden dem jungen Ritter nach einer mutig vollbrachten Tat feierlich verliehen. Bei unehrenhaftem Verhalten konnten sie aberkannt werden. Noch heute kennt man die sprichwörtliche Redensart „sich die Sporen verdienen“, die besagt, dass man erste Erfolge vorweisen muss, um Anerkennung zu erwerben.

Die Sporen aus der Sammlung des Erkenbert-Museums sind aus geschmiedetem Eisen gefertigt. Die Räder sind sorgfältig ausgesägt und gefeilt, die Lochbohrungen, die als Zierrat dienen, wurden entgratet. Reste der ledernen Bänder, mit denen die Sporen angeschnallt wurden, haben sich erhalten. Es handelt sich um repräsentative Gegenstände des täglichen Gebrauchs, die im 17. Jahrhundert entstanden und das Schuhwerk eines Mannes von Stand zierten. Schmiedearbeiten von hoher Qualität in dieser Art wurden von den in Frankenthal ansässigen Kunsthandwerkern mit niederländischen Wurzeln hergestellt und an höfische Klientel verkauft.

Mehr zum Projekt „Objekt des Monats“

Das „Objekt des Monats“ ist ein gemeinsames Projekt des Erkenbert-Museums und der Stadtbücherei, bei dem im Wechsel besondere Objekte des Museums in einer Vitrine im Eingangsbereich der Stadtbücherei ausgestellt werden. Hintergrund ist die derzeitige Schließung des Museums aufgrund anstehender Sanierungsarbeiten. Das Museum wird in dieser Zeit mit einer Reihe von Aktionen und Ausstellungen unter dem Motto „Das Museum in der Stadt“ für die Öffentlichkeit sichtbar bleiben.

Das in einer Vitrine ausgestellte Exponat kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei (Montag 14 bis 18 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Freitag 10 bis 18 Uhr, Samstag 10 bis 13 Uhr) ohne Voranmeldung besichtigt werden. Detaillierte Informationen sind auch auf www.frankenthal.de/erkenbert-museum zu finden (Menüpunkt „Objekt des Monats“).

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