5.6.20

Schloss Schwetzingen

5. Juni 1811: Erste Tochter für Stéphanie von Baden in Schwetzingen

(ssg) Am 5. Juni 1811 brachte Stéphanie von Baden im Schloss Schwetzingen ihre erste Tochter zur Welt: Luise von Baden. Napoleon Bonaparte, der Kaiser der Franzosen, hatte die Hochzeit zwischen ihr und Erbprinz Carl Ludwig Friedrich 1806 arrangiert. Die Ehe sollte Baden stärker an Frankreich binden. Stéphanie entwickelte sich von der unbeliebten Braut aus der Ferne zu einem angesehenen Mitglied des badischen Hauses.

Großherzogin Stéphanie Napoleon. LMZ/SSGWaschtisch und Spiegel der Großherzogin Stéphanie. Schloss Schwetzingen. Foto: Armin Weischer, LMZ/SSGGroßherzogin Stéphanie Napoleon. LMZ/SSG

Unten: Waschtisch und Spiegel der Großherzogin Stéphanie. Schloss Schwetzingen. Foto: Armin Weischer, LMZ/SSG

Der Zweck heiligte die Mittel
Stéphanie Louise Adrienne de Beauharnais – auch bekannt als Stéphanie Napoléon oder Stéphanie von Baden – wurde am 28. August 1789 in Versailles geboren. Nichts deutete darauf hin, dass sie einst einen deutschen Fürsten heiraten würde. Doch Napoleon Bonaparte adoptierte sie: Stéphanie war eine Verwandte seiner Frau Joséphine de Beauharnais. Der Kaiser der Franzosen ermöglichte ihr eine standesgemäße Ausbildung. 1806 musste sie den Thronfolger des neuen Großherzogtums Baden, Carl Ludwig Friedrich, heiraten – Napoleon wollte das Land am Rhein enger an sich binden.

Pufferstaat“ Baden
Baden spielte, genauso wie Württemberg, für Napoleons Politik eine wichtige Rolle. Österreich, und damit auch der Kaiser, – langjähriger Konkurrent und Gegenspieler Frankreichs – sollte geschwächt werden. Dafür schuf der Kaiser der Franzosen das Königreich Württemberg und das Großherzogtum Baden. Beide bildeten einen Puffer zwischen Frankreich und Österreich: Sie waren stark genug, um an der Seite Frankreichs kämpfen zu können, gleichzeitig aber auch ausreichend schwach, um sich nicht gegen das mächtige Frankreich aufzulehnen.

Mutterglück für Stéphanie
Die Ehe der Französin mit dem Badener begann schwierig. Die beiden kannten sich nicht – die Hochzeitsnacht verbrachte Carl vor der verschlossenen Tür Stéphanies. Erst vier Jahre nach ihrer Hochzeit, im Jahr 1810, fanden sie zueinander. Im darauffolgenden Jahr bekam das Paar das erste Kind, das im Schloss Schwetzingen geboren wurde: Luise von Baden. Es folgten zwei weitere Söhne, die bereits früh verstarben, und zwei Töchter. Wegen des Todes ihrer Söhne konnte die Großherzogin ihre wichtigste Aufgabe nicht erfüllen: die direkte Nachfolge des badischen Hauses zu sichern. Der Druck war damals sicherlich für Stéphanie sehr groß, gesunde Söhne zu gebären, denn nur ein Sohn garantierte die Erbfolge. Nach dem frühen Tod ihres Mannes im Jahr 1818 lebte Stéphanie noch 42 Jahre, unter anderem in ihrem Witwensitz Schloss Mannheim, und erfüllte repräsentative Aufgaben für das Großherzogtum. Sie starb am 29. Januar 1860 in Nizza.

Landschloss im Dornröschenschlaf
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts fiel die Kurpfalz an Markgraf Carl Friedrich von Baden. Die ehemalige kurfürstliche Sommerresidenz Schwetzingen wurde nun zum badischen Zweigschloss. Obwohl ihre erste Tochter Luise in Schwetzingen geboren wurde, besuchten die Badener das Schloss nur gelegentlich. Großherzogin Stéphanie ließ ihre Wohnräume aber mit einigen neuen Möbeln ausstatten, unter anderem mit Mobiliar zur Körper- und Schönheitspflege.

Öffnungszeiten Schlossgarten
Täglich 9 bis 20 Uhr, letzter Einlass 19.00 Uhr. Der Garten schließt um 20 Uhr.

Eintrittspreise für die Zeit der Schließung der Parkbauten
Erwachsene 5,00 €
Ermäßigte 2,50 €
Familien 12,50 €

Eingang Zähringer Tor Mo - Fr nur Aufsicht für Einlass mit Jahreskarte, keine Kasse, Sa, So & Feiertag Kasse geöffnet
Eingang Dreibrückentor Kasse täglich von 9.00 bis 19.00 Uhr
Höchstens 800 Personen gleichzeitig; die Parkbauten bleiben bis auf Weiteres geschlossen

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