Projekt kulturer.be
13.7.20
(nps) Auch der Südschwarzwald ist vom Klimawandel betroffen. Steigende Temperaturen und Trockenheit führen zu beträchtlichen Veränderungen und Auswirkungen in Natur und Landschaft. Die Extremsommer 2003, 2018 und 2019 brachten viele land- und forstwirtschaftliche Betriebe in starke Bedrängnis. Reduktion der Grünflächenproduktion, Probleme mit der Wasserversorgung der Weidetiere, versiegende Quellschüttungen und Borkenkäferkalamitäten sind deutlich sicht- und spürbare Konsequenzen des Klimawandels.
Mit dem Projekt „Klimaanpassung für die Landschaft des Naturparks Südschwarzwald“ (2014 – 2016) hat der Naturpark diese Thematik bereits früh aufgegriffen: Für sechs land- und forstwirtschaftliche Betriebe wurden die Klimarisiken und möglichen Anpassungsstrategien ausgearbeitet. Mit dem Folgeprojekt „Neue Nutz- und Schutzkonzepte für den Naturpark Südschwarzwald“ (2017 – 2018) wurden auch die Auswirkungen des Klimawandels auf besonders naturschutzrelevante Lebensräume im Naturpark untersucht. Die Ergebnisse der beiden Studien zeigen, dass Wasserverfügbarkeit künftig eine noch zentralere Rolle als bisher spielen wird.
Ohne zusätzliche Bewässerung geht es bereits heute vielerorts nicht mehr. © Erich Westendarp auf Pixabay
Start Projekt „Landschaft als Wasserspeicher“
Die zunehmende klimawandelbedingte Trockenheit trifft vor allem Einzelgehöfte und Kommunen, deren gesamter Wasserbedarf von den Schüttungen der natürlichen oberflächennahen Quellen abhängig ist. Notversorgungen durch Tankwagen ziehen große finanzielle Ausgaben für die Akteure nach sich, die für Einzelgehöfte existenzbedrohende Ausmaße zur Folge haben können.
Bei dem im Juni 2020 gestarteten Projekt „Landschaft als Wasserspeicher“ führt der Naturpark Südschwarzwald eine Machbarkeitsstudie durch, bei der es um verbessertes Management von Wasser geht. Ziel dieser Studie ist es, Empfehlungen zur Umsetzung von konkreten Maßnahmen aufzuzeigen, die dazu geeignet sind, die aufgrund des Klimawandels verstärkt im Winterhalbjahr anfallenden Niederschlagsmengen zurückzuhalten und in der Landschaft und den Böden zu speichern. Dieses Wasser soll dann zu einem späteren Zeitpunkt, insbesondere im Frühsommer und Sommer, für Menschen, Tiere und Pflanzen verfügbar sein. Es werden vor allem ökologische Möglichkeiten, wie zum Beispiel den Aufbau von Humus, sowie technische Möglichkeiten der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen geprüft. Wichtig ist, dass die erarbeiteten Maßnahmen Wirkung für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Wasser- und Energieversorgung entfalten. Wie in den Vorläuferprojekten KLIMOPASS erfolgreich praktiziert, werden land- und forstwirtschaftliche Betriebe als Praxispartner intensiv miteinbezogen.
Finanziert wird die Machbarkeitsstudie mit Haushaltsmitteln des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und dank der Unterstützung von Schwarzwaldmilch GmbH und Energiedienst AG. Das Projekt „Landschaft als Wasserspeicher“ läuft von Juni 2020 bis November 2021. Projektträger ist der Naturpark Südschwarzwald e. V., Projektbearbeiterin die UNIQUE forestry and land use GmbH.
Die Abschlussberichte zu den bisherigen Projekten KLIMOPASS (2014 – 2016 und 2017 – 2018) finden sich unter https://www.naturpark-suedschwarzwald.de/eip/pages/klimopass.php.
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