4.8.20

Erkenbert-Museum Frankenthal

Objekt des Monats“ August: Neuzugang im Fokus

(emf) Auch im August präsentiert das Erkenbert-Museum ein neues „Objekt des Monats“ auf seiner Website. In diesem Monat richtet sich der Blick auf den jüngsten Sammlungszugang im Museum, das Gemälde „Landschaft mit Bäuerin und Enten“ von J. Urselincx. Der Maler, dessen Vorname wohl zu Johannes vervollständigt werden muss, gehört zur jüngeren Generation der Frankenthaler Maler vom Anfang des 17. Jahrhunderts.

Das Bild beim Ankauf Das Bild beim Ankauf

Unten: "Landschaft mit Bäurin und Enten"

Das qualitätvolle Werk wurde kürzlich vom Frankenthaler Altertumsverein in einer Auktion für das Museum angekauft. Es war im Jahr 1995 schon einmal im Erkenbert-Museum zu sehen, anlässlich der Ausstellung Frankenthal um 1600. Damals befand es sich allerdings noch in Privatbesitz. Das Tafelgemälde ergänzt die Übersicht über die thematische Bandbreite der Maler aus Frankenthal, deren Sujets sich nicht in Waldlandschaften erschöpfen. Entstanden ist es jedoch wohl um 1650 in Amsterdam, dem späteren Aufenthaltsort des Malers.

Das titelgebende Motiv im Vordergrund des Bildes ist in zartem Pinselstrich ausgeführt und mit Details ausgeschmückt. Es ist mit der sich im Hintergrund erstreckenden Landschaft kunstvoll verschränkt. Prominent schieben sich die Bäume einer in die Tiefe fluchtenden Allee in den Vordergrund, sie teilen das Bild in zwei Hälften. Doch der Blick auf die von Bäumen gesäumte Fahrstraße selbst ist durch ein halb zerfallenes Holzgatter versperrt. Dagegen stellt sich dem Auge des Betrachters in der linken Bildhälfte kein Hindernis in den Weg. Am Horizont erhebt sich die in der Ferne verblauende Silhouette einer Stadt. Die ausgefeilte Komposition zeugt von Raffinement und Kennerschaft zeitgenössischer Kunstproduktion. Ausgeklügelte Kompositionen wie diese waren im Europa des beginnenden 17. Jahrhunderts sehr beliebt.

Gemälde „Landschaft mit Bäuerin und Enten“ von J. Urselincx

Über den Künstler

Urselincx wurde als Nachkomme niederländischer Glaubensflüchtlinge als eines von zehn Kindern geboren. Das Taufregister der niederländisch-reformierten Gemeinde in Frankenthal ist im Stadtarchiv erhalten. Nur vier signierte Arbeiten des Künstlers sind bekannt. Urselincx starb im Jahr 1664 in Amsterdam.

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