7.9.20

Kulturerbe-Blog: Sachsen

Nur nebelhafte Kenntnisse - Fragen an Sachsen

Sachsen war natürlich familiär immer eine Größe, aber die Kenntnisse über das Land beschränkten sich nachhaltig auf wenige Details:

Das war zu sortieren. Was war das für ein Herzogtum Sachsen, wo besteht der Zusammenhang zwischen dem Herzogtum Heinrichs des Löwen und dem Augusts des Starken?

Links: Villen an den Elbwiesen von Kleinzschocher. Schöner Spazierweg am Abend.Unten: Blick vom Balkon der Ferienwohnung in den Abendhimmel (hinter den Bäumen).Links: Villen an den Elbwiesen von Kleinzschocher. Schöner Spazierweg am Abend.

Unten: Blick vom Balkon der Ferienwohnung in den Abendhimmel (hinter den Bäumen).

Einzelne Erkenntnisse ergaben sich unterwegs, und sie ergaben sich nicht in Dresden, sondern in Torgau:

Zur Ernestinischen Linie gehörten Wittenberg, Torgau, Weimar, Gotha, Coburg,

zur Albertinischen Linie gehörten Dresden, Meißen, Leipzig.

Nach der Niederlage des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen aus der Ernestinischen Linie 1547 gegen Kaiser Karl V. wurde ihm die Kurwürde aberkannt und auf die Albertinische Linie übertragen. Ebenso verlor er Wittenberg und Torgau. Damit war Dresden, das schon im 15. Jahrhundert Meißen als Residenz abgelöst hatte, Residenz des sächsischen Kurfürsten. Lutherisch waren beide Linien gleichermaßen, was sie ab den 1560er Jahren von den dann reformierten Pfälzer Kurfürsten politisch trennte. Der Versuch eines Ausgleichs auf der Ebene der Heiratsverbindungen zur Zeit Johann Casimirs schlug letztlich fehl.

Am Vorabend des 30jährigen Kriegs stand der Sachse treu zum Kaiser. Das dürfte unter anderem an dem Trauma von 1547 gelegen haben, aus dem der Dresdner als Sieger hervorgegangen war. Daher kannte er aus eigener Erfahrung das Risiko einer solchen Gegnerschaft gegen den Kaiser. Und so wie sein Ahnherr Moritz 1548 mit der Kurwürde und einigen Besitzungen belohnt worden war, winkte ihm jetzt für seine Treue zur katholisch-kaiserlichen Partei neuer Machtzuwachs: Der Kaiser versprach ihm aus böhmischem Besitz die Ober- und die Niederlausitz. Und der Kaiser hielt sein Versprechen.

Das Bündnis des katholischen Kaisers mit dem protestantischen Sachsen macht im Übrigen die Einordnung des 30jährigen Kriegs als Glaubens- oder Konfessionskrieg vollends obsolet.

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