5.2.20

Gladiatoren-Ausstellung in Antikenmuseum und Sammlung Ludwig, Basel

Gladiatoren in Augusta Raurica

(aurau) Im Rahmen der Ausstellung GLADIATOR im Antikenmuseum Basel (22.09.2019 bis 22.03.2020) wird das prächtige Gladiatorenmosaik von Augusta Raurica zum ersten Mal einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Damit hat eine langjährige Odyssee durch verschiedene Depots und Lagerhallen ein vorerst glückliches Ende gefunden.

Augusta Raurica: Das grosse Gladiatorenmosaik (6.55 x 9.80 m). Es war 1961 in einer herrschaftlichen Villa gefunden worden. Fotomontage: Ursi Schild. © Augusta RauricaAusschnitt aus dem GladiatorenmosaikAugusta Raurica: Das grosse Gladiatorenmosaik (6.55 x 9.80 m). Es war 1961 in einer herrschaftlichen Villa gefunden worden. Fotomontage: Ursi Schild. © Augusta Raurica

Darunter: Ausschnitt - Feld rechts unten

Augusta Raurica, rund 10 km von Basel entfernt, war das Zentrum der heutigen Regio Basiliensis. Zur Blütezeit lebten hier 10-15‘000 Menschen. Neben einer gut ausgebauten Infrastruktur mit Strassen, Wasserversorgung etc. durften auch Theater und Amphitheater nicht fehlen. PANEM ET CIRCENSES, also Brot und Spiele, waren bewährte Methoden, um auf Stimmenfang zu gehen. Gerade die beliebten Gladiatorenspiele dienten nicht nur zur Unterhaltung, sondern demonstrierten den Machtanspruch und die Überlegenheit des Römischen Reiches. Mit Sicherheit auch in Augusta Raurica.

Vom grossen Stellenwert der Sportidole in der breiten Bevölkerung zeugen zahlreiche Kleinfunde und Graffiti aus dem gesamten Stadtgebiet. Besonders eindrücklich zeigt sich die Verehrung für die Gladiatoren in einem prächtigen Mosaik, das 1961 in einer herrschaftlichen Villa zum Vorschein gekommen ist.

Der Mosaikboden misst eindrückliche 6.55 x 9.80 Meter und aus Platzmangel war es in der Vergangenheit nie möglich gewesen, das prächtige Mosaik in seiner Gesamtheit auszustellen. So fristeten die einzelnen Platten, in die es bei der Bergung zerlegt werden musste, ein tristes Dasein an verschiedenen Wänden und in abgelegenen Depots.

Erst die namhafte Unterstützung des Bundesamtes für Kultur (BAK) ermöglichte eine umfassende Restaurierung in den Speziallabors von Avenches (VD). In der Ausstellung GLADIATOR wird das Mosaik zum ersten Mal seit seiner Freilegung fast vollständig ausgelegt der Öffentlichkeit präsentiert.

Auf fünf Feldern sind farbenfroh und detailgetreu Gladiatoren im Zweikampf zu sehen – ein sechstes ist verloren. Gladiatoren waren hoch spezialisierte Kämpfer, die in den unterschiedlichsten Kampfdisziplinen ausgebildet waren. Auf dem Mosaik von Augusta Raurica erkennt man den schwerbewaffneten murmillo mit dem geraden Kurzschwert, den thraex mit dem gebogenen Kurzschwert, den retiarius mit Netz und Dreizack, den hoplomachus mit seiner Lanze sowie den secutor – ebenfalls schwer bewaffnet, aber mit beinahe geschlossenem Helm. Bei den beiden Kämpfern in Tunika handelt es sich um zwei equites, also Reiter-Gladiatoren, die in diesem Fall aber vom Pferd gestiegen sind und zu Fuss weiterkämpfen.

Entstanden ist das farbenprächtige und detailreiche Mosaik im späten 2. Jahrhundert n.Chr.

Gladiator. Die wahre Geschichte
Antikenmuseum und Sammlung Ludwig, Basel
22. September 2019 – 22. März 2020
Öffnungszeiten
Di, Mi, Do, Sa, So: 11 bis 17 Uhr
Fr: 11 bis 22 Uhr (Gratiseintritt ab 17 Uhr)

Augusta Raurica: Das grosse Gladiatorenmosaik (6.55 x 9.80 m). Es war 1961 in einer herrschaftlichen Villa gefunden worden. Fotomontage: Ursi Schild. © Augusta Raurica
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