Projekt kulturer.be
21.2.19
(ssg) Welche Bedeutung haben Denkmäler heute und in Zukunft in Baden-Württemberg, in Deutschland und der Welt? Welche Rolle und Funktion werden Denkmäler im 21. Jahrhundert einnehmen? Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind mit einem neuen Veranstaltungsformat in der Landesvertretung Baden-Württemberg zu Gast. Neue Denkansätze und Visionen für das kulturelle Erbe sollen diskutiert werden – und die Veranstaltung, die am 18. Februar in Berlin stattfand, soll die Eröffnung eines kontinuierlichen Gespräches sein.
Kulturdenkmäler auf dem Weg in die Zukunft
Hohes Niveau, steigende Besucherzahlen, gute Akzeptanz und hohe Wertschätzung: Den Kulturdenkmälern geht es gegenwärtig gut. Allein in Baden-Württemberg waren es im vergangenen Jahr rund 4 Millionen Menschen, die die Monumente des Landes aufsuchten. In Befragungen erhalten die Schlösser, Burgen, Gärten und Klöster höchste Bewertungen, wenn es um Wunschziele für die Freizeit geht. Und dennoch: Der Kulturwandel ist abzusehen. Schlagworte wie demografischer Wandel, veränderte Freizeit- und Konsumgewohnheiten und neue Kommunikationswege sind die Wegmarken. Wie kann man die kulturellen Werte so erschließen, dass sie auch für künftige Generationen ihre Relevanz bewahren? Dieser Frage gehen die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg als Gastgeber bei der ersten Veranstaltung der neuen Reihe „Perspektiven“ in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin nach.
Jung und neugierig: Besucher im Friedrichsbau des Heidelberger Schlosses. Foto: Nils Schubert/SSG
Beiträge und Gespräche in der Landesvertretung in Berlin
Kompakte Wortbeiträge stellen die aktuell diskutierten Thesen vor: Michael Hörrmann, der Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, spricht über „Bedeutung und Nutzen von Besucherdenkmalen“ und sorgt im Rahmen seiner Keynote für die Grundlegung. Ergänzend dazu spricht Kirsten Worms, neue Direktorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen, über die Wertschätzung des Kulturerbes. Wie der sensible Spagat zwischen Bewahren und Öffnen bei Kulturdenkmälern zu gewährleisten ist und wie mit neuen Angeboten künftige Besuchergruppen gefunden werden können, darüber referiert Dr. Karin Ehlers, die Leiterin des Bereichs Sammlungen und Vermittlung bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Über „Strategien zur Wertschätzung und Imagesteigerung“ spricht Frank Krawczyk, der bei den Staatlichen Schlössern und Gärten den Bereich Kommunikation und Marketing leitet. Moderiert von der Kulturjournalistin Annette Gerlach soll der Abend ein fortdauerndes Gespräch über die Zukunft des Umgangs mit dem kulturellen Erbe eröffnen.
Staatliche Schlösser und Gärten auf dem Weg
Schon seit einigen Jahren befassen sich die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg mit dem Kulturwandel. 2017, im Jahr ihres 30-jährigen Bestehens, richtete die baden-württembergische Schlösserorganisation ein Symposium aus, bei dem es um mögliche Wege in die Zukunft des Kulturerbes ging. Seither ist das Thema ein ständiges Arbeitsgebiet. Dazu gehören die Entwicklung neuer Zugänge für junge Menschen zum Erlebnis der Kulturdenkmäler, neue Veranstaltungsformate und neue Wege der digitalen Erschließung. Ebenso grundlegend: Das Erlebnis eines Kulturdenkmals muss in naher Zukunft barrierefrei möglich sein. Zunehmend wichtig wird auch die Verbindung von Kultur- und Naturtourismus. Die Veranstaltung in der baden-württembergischen Landesvertretung in Berlin soll künftig zum regelmäßigen Forum der Diskussion und Weiterentwicklung werden.
60 Monumente als kulturelle Botschafter
Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg sind mit rund 4 Millionen Gästen in 60 Monumenten im Jahr 2018 die bei weitem größte Institution im Bereich des Kulturtourismus in Südwestdeutschland. Zu den Monumenten des Landes gehören so herausragende Wahrzeichen deutscher Kulturtradition wie etwa Schloss Heidelberg oder das UNESCO-Denkmal Kloster Maulbronn.
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