9.12.19

Medicus – Die Macht des Wissens

(hmp) Es ist die Welt der Bader und Quacksalber, in der der junge Rob Cole, der Held des Erfolgsromans „Der Medicus“, aufwächst. Sein Wunsch, kranke Menschen zu heilen und sein Verlangen nach Erkenntnis, führen ihn von Europa in den Orient, wo er durch die dort ansässigen Gelehrten auf das medizinische Wissen der Antike trifft. Bezugnehmend auf die mitreißende Erzählung von Noah Gordon, deren Verfilmung im Jahr 2013 Millionen Menschen begeisterte, zeigt das Historische Museum der Pfalz Speyer ab dem 8. Dezember 2019 eine einzigartige kulturhistorische Schau zur Geschichte der Medizin.

Plakat zur Ausstellung Bild: HMPBlick in die Ausstellung auf den originalgetreuen Nachbau des Baderwagens aus dem Film „Der Medicus“. Foto: Carolin Breckle/HMP.Pierre Poncet II: Bildnis des Anatomen Andreas Vesal, 2. Viertel 17. Jh. Bild: Centre Hospitalier Régional d'Orléans, dépôt au Musée des Beaux-Arts d'Orléans, Foto: François LauginiePlakat zur Ausstellung Bild: HMP

Blick in die Ausstellung auf den originalgetreuen Nachbau des Baderwagens aus dem Film „Der Medicus“. Foto: Carolin Breckle/HMP.

Pierre Poncet II: Bildnis des Anatomen Andreas Vesal, 2. Viertel 17. Jh. Bild: Centre Hospitalier Régional d'Orléans, dépôt au Musée des Beaux-Arts d'Orléans, Foto: François Lauginie

Die Ausstellung
Die Sonderausstellung nutzt den literarischen Zugang, um die komplexe und faszinierende Entwicklung des medizinischen Fortschritts in fesselnder Weise zu vermitteln. Sie begibt sich auf eine Zeitreise vom Altertum bis zur Gegenwart, in deren Mittelpunkt der existentielle Wunsch nach Gesundheit und Heilung steht. Eindrucksvoll schildert die Ausstellung anhand einzigartiger Objekte den Wandel der Behandlungsmethoden ausgehend von antiken Kulturen in Ägypten, Mesopotamien, Griechenland und Rom über das Mittelalter mit seinen Klöstern, Universitäten und Apotheken bis hin zur Frühen Neuzeit, die den anatomischen Durchbruch brachte. Auf der Suche nach Erkenntnis spielt das unterschiedliche Verständnis von Medizin, Krankheit, Heilung und Glaube in den verschiedenen Kulturen eine zentrale Rolle.

Der Inhalt
Erstmals überhaupt sind in einer Ausstellung medizingeschichtliche Fundstücke aus mehr als 5.000 Jahren in einem Kontext zusammengeführt. Zu den mehr als 500 faszinierenden Objekten und sehenswerten Fundkomplexen zählen prachtvoll ausgestattete Handschriften, die das Wissen ihrer Zeit überliefern ebenso wie ausgefeilte Instrumentarien römischer Ärztinnen oder Schröpfköpfe und Klistiere mittelalterlicher Bader. Ein beeindruckendes Zeugnis altägyptischer Kunst ist die überlebensgroße Figur der Göttin Sachmet, die Schutz vor Krankheiten bringen sollte. Während mesopotamische Tontafeln jahrtausendealte Rezepte überliefern, steht die „Gläserne Frau“ für das Wissen der Moderne. Zu den 50 namhaften Leihgebern aus dem In- und Ausland zählen die Uffizien in Florenz, der Louvre in Paris sowie die Staatlichen Museen zu Berlin.

Die Vermittlung
Nicht zuletzt bietet die große kulturhistorische Schau ihren Besuchern mit dem Einsatz verschiedener Medienstationen und einer eigens für die Ausstellung produzierten Multivision, die Gelegenheit, einzelne Themen zu vertiefen. Als digitale Projektionen treten sowohl die Protagonisten des Romans „Der Medicus“ als auch historische Persönlichkeiten der Medizingeschichte mit den Besuchern in den Dialog.
Um den Ausstellungsbesuchern einen leichteren Zugang zu den naturwissenschaftlich-medizinischen wie auch kulturhistorischen Inhalte zu ermöglichen, hat die Klaus Tschira Stiftung insbesondere die innovative digitale Vermittlung gefördert. „Wir eignen uns heute Wissen nicht mehr nur durch das Lesen von Texten und das Anschauen von Objekten an“, begründet Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung die Förderung. „Insbesondere wissenschaftliche Inhalte lassen sich mit digitalen und interaktiven Elementen in einer Ausstellung oft besser vermitteln.“


Audioguide
Im Eintrittspreis zur Ausstellung inbegriffen ist der Audioguide. Auf unterhaltsame Weise erfährt der Besucher beim Rundgang durch die Ausstellung alles Wissenswerte über die Geschichte der Medizin. Auch der berühmte Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen kommt dabei zu Wort. Ein eigens für Kinder konzipierter Audioguide führt an 15 Stationen zu ausgesuchten Exponaten durch die Ausstellung.

Das Historische Museum der Pfalz hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, an Feiertagen auch montags geöffnet.
Weitere Informationen zum Museum und zu den Begleitveranstaltungen unter www.medicus-ausstellung.de

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