5.2.19

Schloss Rastatt

Letzte Gelegenheit: Ausstellung schließt am Wochenende ihre Tore

(ssg) Eine bislang wenig beachtete Zeit in der Geschichte der Rastatter Schlösser hat die Ausstellung ins Licht gerückt. 200 Jahre nach dem Tod des zweiten badischen Großherzogs Karl – er starb am 8. Dezember 1818 in der Rastatter Barockresidenz – und 100 Jahre nach dem Ende der Monarchie erinnern die Staatlichen Schlösser und Gärten und das Wehrgeschichtliche Museum Rastatt mit einer gemeinsamen Ausstellung erstmals an die nachbarocke Ära der beiden Schlösser. Jetzt haben die letzten Tage der Schau im Residenzschloss Rastatt begonnen. Sie ist noch bis zum nächsten Sonntag zu sehen. Am 10. Februar 2019 schließen sich die Tore.

Die Darstellung einer zu wenig bekannten Zeit in Rastatt
Unmittelbarer Gewinn des Ausstellungsprojektes: Die gemeinsame Erforschung und Vorbereitung hat eine Lücke im Detailwissen zur Geschichte der Rastatter Schlösser gefüllt. Die Ausstellung zeigt, wie sehr die Geschichte vor der eigenen Haustür Teil der großen deutschen und europäischen Politik – das „Zusammenspiel von internationalen und regionalen Verflechtungen“, wie es Dr. Alexander Jordan, den Direktor des Wehrgeschichtlichen Museums, bei der Eröffnung formulierte.

Soldaten zum Gruppenbild vor dem Schloss Favorite aufgebaut. Foto: Wehrgeschichtliches Museum/SSG

Großherzog Karl von Baden (+1818). Foto: lmz496556/Arnim WeischerOben: Soldaten zum Gruppenbild vor dem Schloss Favorite aufgebaut. Foto: Wehrgeschichtliches Museum/SSG

Links: Großherzog Karl von Baden (+1818). Foto: lmz496556/Arnim Weischer

Viele Ausstellungsstücke erstmals zu sehen
Mehr als 100 Exponate, darunter noch nie oder nur selten gezeigte Fundstücke aus ihren Depots, haben die beiden Institutionen und zahlreiche Leihgeber aus der Region beigesteuert. Eine Ölskizze von Großherzogin Stephanie (1789–1860) und ihrer kleinen Tochter Luise reist eigens aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Schloss Wilhelmshöhe in Kassel an. Großherzog Karl war zwangsweise eng mit Napoleon verbunden: Er war der Ehemann der Adoptivtochter des französischen Kaisers und Mitglied des Rheinbunds. Dass man den von Napoleon bevorzugten Empirestil auch in Baden schätzte, zeigt zum Beispiel die Wiege für die Kinder des Großherzogspaares zeigt – Kunsthandwerk auf höchstem Niveau.

Exponate zeigen Geschichte bis ins 20. Jahrhundert
Während der Badischen Revolution 1848/49 wurden historische Beutestücke des Türkenlouis Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655–1707) aus dem Rastatter Schloss entwendet. Drei der damals gestohlenen Waffen sind in der Ausstellung zu sehen – zusammen mit weiteren Objekten aus der Türkenbeute (heute Badisches Landesmuseum), denn den „Türkenlouis“ verehrte man gerade im 19. Jahrhundert wieder besonders. Aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert werden seltene Originalfotografien, 60 digitale Fotos und zahlreiche Zeugnisse des Militärs präsentiert, das zunehmend ins Rastatter Schloss einzog. Ergänzende Exponate sind in einem speziellen Rundgang in der Dauerausstellung des Wehrgeschichtlichen Museums zu erleben.

1818 /1918. Die Großherzöge von Baden in den Schlössern Rastatt und Favorite
Sonderausstellung der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg und des Wehrgeschichtlichen Museums Rastatt vom 7. November 2018 bis 10. Februar 2019.
Dienstag bis Sonntag von 10 bis 16.30 Uhr.
8 Euro, ermäßigt 4 Euro (Schlossbesuch einschließl. Ausstellung)

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