Der Kulturerbe-Blog

12.12.19

Nachlese: Im Schwarzwald

"Hofläden" - Direktvermarkter

Das ist eine Internet-Adresse, die man kennen sollte. Mir liegt eine Broschüre vor über Direktvermarkter in der Region Schiltach-Schenkenzell von 2007, herausgegeben vom Landschaftsentwicklungsverband Mittlerer Schwarzwald e.V. - Anlass, die aktuelle Version im Internet zu suchen. Google verzeichnet die Datenbank-Liste sowohl über regionale Adressen als auch die ganze Liste direkt.

Direktvermarktung ist für Landwirte eminent wichtig. Nur so können sie dem Preisdiktat der großen Lebensmittelketten entgehen, nur so können sie eine Aufgabe wahrnehmen, die wir alle hoch schätzen, aber die kaum einer, der unvorbereitet in den Schwarzwald kommt, wahrnimmt.

Der Schwarzwald erhielt sein heutiges Gesicht, den Wechsel von offenen Flächen, von Wiesen und Wald, in einer Zeit, als Landwirtschaft die Grundlage des Lebens hier war. Mit dem heutigen Preiskampf in der Landwirtschaft kann ein traditionell arbeitender Betrieb kaum mehr mithalten, von der Milchwirtschaft bis hin zum Preis für Schlachtvieh. Manch ein Bauer erzählte mir, von den 50 €, die er für die Aufzucht eines Kalbs bekomme, könne er nicht leben. Investieren schon gar nicht.

Aber das ist Landschaftspflege, was hier so ganz nebenbei geschieht. Weidende Kühe halten die Landschaft so offen, dass sie auch weiterhin für uns Städter attraktiv bleibt. Und es ist alles andere als Massentierhaltung, was hier auf den Höfen betrieben wird. Qualität eben.

Allerdings - im Vergleich der Broschüre von 2007 zur heute abgerufenen Internetseite (Adresse steht unten) muss man feststellen, dass es weniger Hofläden statt mehr werden. Schenkenzell hatte 2007 noch 5 Einträge, heute sind es noch einer, Schiltach hatte 8, heute sind es noch 6.

Die Broschüre gibts übrigens auch noch. Sie wissen ja, Schwarz auf Weiß und nach Hause tragen.

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