11.5.18

Grenzüberschreitend: Ausstellungsreihe zur Zeitenwende 1918/19 in Europa

30 Ausstellungen in Frankreich, Deutschland und der Schweiz

(nemu) Das Ende des Ersten Weltkriegs hat Europa fundamental verändert. Dies gilt auch für den Oberrhein und die angrenzenden Gebiete. Umfassend informiert über diesen Epochenwechsel 100 Jahre danach das trinationale Netzwerk Museen mit einer grenzüberschreitenden Ausstellungsreihe – die größte in Europa 100 Jahre nach Kriegsende.

Insgesamt informieren zeitgleich 30 Ausstellungen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz über den Epochenwechsel vor 100 Jahren. Im deutsch-französisch-schweizerischen Dreiländereck haben Museen und Archive nun gemeinsam die letzten entscheidenden Weichen für das Großprojekt gestellt und das gemeinsame Faltblatt der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieses ist in seiner Form einmalig in Europa und entstand mit Unterstützung des ebenfalls trinationalen Museums-PASS-Musées. Das Netzwerk Museen vereint Museen, die dem Museums-PASS-Musées angehören oder sich in etwa in seinem Verbreitungsgebiet befinden.

Titelblatt des AusstellungsflyersDie meisten Ausstellungen sind zwischen Sommer 2018 und Februar 2019 geöffnet. Alle Ausstellungen werden in Regionen nahe der Grenze zwischen den drei Ländern präsentiert. Dazu gehören größere Städte wie Straßburg, Basel, Stuttgart, Karlsruhe oder Frankfurt am Main, aber auch viele kleinere Orte mit einem besonderen thematischen Bezug zur Zeitenwende 1918/19. So bietet die Ausstellungsreihe auf vergleichsweise engem Raum die einmalige Gelegenheit, die großen Unterschiede der damaligen Situation in den drei Ländern kennenzulernen. Neben den nationalen Unterschieden vermittelt diese aber ebenso wichtige regionale oder thematische Perspektiven. In allen drei Ländern sind die neuen, jetzt kontrollierten Grenzen und ihre Auswirkungen spürbar.

Auf deutscher Seite sind die Entstehung der Weimarer Republik, das Frauenwahlrecht oder die Demilitarisierung wichtige Themen. Schweizer Ausstellungen behandeln den Landesstreik, der das Land an den Rand eines Bürgerkrieges brachte, oder den Nobelpreis für Carl Spitteler. Französische Ausstellungen erinnern an die Rückkehr von Elsass-Lothringen zu Frankreich oder die Kämpfe in den Vogesen. Es gibt Kunstausstellungen und das Dreiländermuseum in Lörrach vergleicht die Situation in den drei Ländern.

Die Ausstellung im Lörracher Dreiländermuseum macht in sechs verschieden gestalteten Räumen die Zeit vor 100 Jahren zum Thema. Im schwarz gehaltenen Raum zum Kriegsende geht es um Waffenstillstand und Versailler Vertrag und das Totengedenken. Danach vergleichen drei Räume die unterschiedliche Situation in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Ein blauer Raum thematisiert die Rückkehr des Elsass zu Frankreich, eine gelb gehaltene Abteilung die Entwicklung Badens zur Republik und ein roter Raum die von heftigen Streiks erschütterte Schweiz. Weiß gehalten ist die Abteilung zu den Auf- und Umbrüchen. Im letzten Ausstellungsraum geht es um den künstlerischen und kulturellen Aufbruch der damaligen Zeit.

Insgesamt zeigt die Ausstellung rund 300 Exponate auf 400 m². Dabei konnte das Dreiländermuseum auf seine reichhaltige Sammlung im Depot zurückgreifen – die größte grenzüberschreitend ausgerichtete zeitgeschichtliche Museumssammlung am Oberrhein. Alle Beschriftungen sind zweisprachig in Deutsch und Französisch gehalten. Filme aus den 1920er Jahren bieten zusätzliche Einblicke.

Zur Ausstellungsreihe gibt es ab sofort ein gemeinsames Faltblatt und ab Juli einen gemeinsamen Ausstellungskatalog. Weitere Informationen über alle 30 Ausstellungen bietet die gemeinsame Website des Netzwerkes unter: www.netzwerk-museen.eu.

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