5.3.18

Neues Stadtmuseum Lahr eröffnet

Dauerausstellung in der ehemaligen Tonofenfabrik bietet eine spannende Reise durch die Stadtgeschichte

(stlr) „Mit der Eröffnung des neuen Stadtmuseums erhält die Geschichte Lahrs einen prominenten Platz mitten in der Innenstadt“, so Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller. Es wurde ein Ort geschaffen, der mit vielen Angeboten ein neues kulturelles Highlight in der Region bietet.

Besucher erreichen das Museumsgebäude über großzügige, neu gestaltete Pflasterwege, die den Verlauf der einstigen Tiefburg in unmittelbarer Nähe des Museums nachzeichnen. Eine Sitzskulptur und Betonvitrinen rücken das neue Museum ins Blickfeld.

Lahr - das neue Stadtmuseum in der ehemaligen TonofenfabrikDas 1896 von dem Lahrer Architekten Carl Meurer für den Fabrikanten C. F. Liermann entworfene Gebäude steht unter Denkmalschutz. Es ist ein typisches Beispiel Lahrer Industriearchitektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts (Bild links © Stadt Lahr). „Der Umbau nach den Entwürfen des Architekturbüros heneghan peng architects aus Berlin kombiniert hervorragend historische Industrie- und moderne Museumsarchitektur und schafft einen neuen öffentlichen Raum“, erläutert Erster Bürgermeister Guido Schöneboom.  

Konzeption und Umsetzung der Dauerausstellung sind eine Koproduktion von MuseoConsult aus Stuttgart und Studio Kernland aus Holland. Im Unterschied zu vielen historischen Museen ist die Dauerausstellung nicht chronologisch, sondern nach Themenbereichen aufgebaut. Interaktive Elemente laden ein, sich selbst mit der Stadtgeschichte auseinander zu setzen. Schließlich ist das Museum als öffentlicher Raum bewusst für eine breite Öffentlichkeit angelegt: Barrierefreier Zugang, niedrige Eintrittspreise sowie kostenloser Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie der freie Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat und vielfältige museumspädagogische Angebote, die unterschiedlichste Interessen aufgreifen.

Die Dauerausstellung

Im Erdgeschoss empfängt die Besucher ein großzügiges Foyer mit Info-Theke, Kasse und Museumsshop sowie einzelnen Objekten, die bereits auf die Ausstellung neugierig machen.

Sie beginnt im Foyer und führt über einen Durchgang in den Ausstellungsbereich zur Stadtentwicklung von der Gründung im Jahr 1220 bis zur Nachkriegszeit und umfasst die Geschichte der Machthaber, der zivilen und rechtlichen Stadtentwicklung bis hin zur Ausbildung des Bürgertums. Ein interaktives Stadtmodell im Maßstab von 1:800 veranschaulicht in Etappen, wie Lahr gewachsen ist. An Medienstationen können Besucher im Bürgerbuch von 1356 blättern oder an einer Auswandererdatenbank individuelle Ahnenrecherche betreiben.

Im Untergeschoss werden Gäste von Funden aus der vorstädtischen Geschichte empfangen. Objekte aus dem römischen Vicus in Lahr-Dinglingen nehmen Bezug auf das rekonstruierte römische Streifenhaus auf dem Landesgartenschau-Areal. Auf die Zeit der Merowinger weisen Funde aus der Burgheimer Kirche hin. Eine Abbildung der Hohengeroldseck knüpft die Beziehung zu dem bis heute begehbaren Rest der Tiefburg in der nahen Marktstraße und die Geschichte des Adelsgeschlechts der Geroldsecker. Im Archäolab sind die Besucher aufgefordert, anhand von Lahrer Funden archäologische Untersuchungsmethoden auszuprobieren.

Das erste Obergeschoss widmet sich der Industrialisierung Lahrs und der nahezu 100-jährigen Geschichte als Garnisonsstadt:

Werkbänke rücken den wirtschaftlichen Stellenwert der Kommune als Werkbank der Ortenau in den Fokus. Hier können sich die Gäste durch die Industriegeschichte Lahrs arbeiten, Schubladen öffnen, Tabak riechen oder einen Rechenschieber ‘Made in Lahr’ ausprobieren. Entlang der Wände illustrieren Fotografien die Sozialgeschichte der Stadt, angefangen bei der Heimarbeit über Kinderarbeit, Organisation der Arbeitszeiten bis zur Schließung der einstigen Tabakmanufaktur Roth-Händle.

Große Projektionen und kantige Möbel flankieren das Thema „Lahr und die Anderen“: Der Bau von Kasernen hat den Weg bereitet für die Aufnahme großer Gruppen von Soldaten und der später folgenden Neusiedler. Eine Seite des Raumes zeigt die militärische Geschichte von Lahr, die andere Seite befasst sich mit dem Einfluss des Militärs auf die Stadt.

Im zweiten Obergeschoss befinden sich ein Raum für Sonderausstellungen sowie ein Veranstaltungsraum. Im Dachgeschoss wurden das museumspädagogische Atelier sowie Verwaltungsräume eingerichtet.

Stadtmuseum Lahr
Kreuzstraße 6, 77933 Lahr
Mittwochs bis sonntags, 11:00 bis 18:00 Uhr.

Museumspädagogisches Angebot
Das Team des Stadtmuseum Lahr bietet ein breites museums-pädagogisches Angebot an Führungen und Veranstaltungen im Stadtmuseum Tonofenfabrik.

Öffentliche Führungen
Jeden ersten Sonntag im Monat sowie an Feiertagen (außer 25./26. Dezember) Führung durch die Dauerausstellung
Uhrzeit: 14:30 Uhr / Dauer: 60 Minuten
Keine Anmeldung erforderlich
Führungsgebühr: 4 Euro plus Eintritt

Kurzführungen am Mittag
Jeden ersten Mittwoch und Donnerstag im Monat (außer an Feiertagen) steht ein anderes Objekt oder Thema im Mittelpunkt.
Uhrzeit: 12:10 Uhr / Dauer: 20 Minuten
Keine Anmeldung erforderlich
Führungsgebühr: Spende

Familiennachmittag im Museum
Jeden zweiten Sonntag im Monat wird im museumspädagogischen Atelier was Schönes zum Mitnehmen gebastelt.
Uhrzeit: 12:00 bis 15:00 Uhr
Dauer: je nach Programm
Anmeldung: teilweise erforderlich
Preis: Materialkosten plus Eintritt.

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