23.3.18

Siebte Karlsruher Passionstafel zurück in Karlsruhe

(skk) In der diesjährigen Passionszeit wartet die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe mit zwei Höhepunkten rund um die Tafeln der sogenannten „Karlsruher Passion“ auf. Diese um 1450 gemalte Bildfolge wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt auseinandergerissen. Sieben Tafeln sind erhalten: Sechs Tafeln befinden sich im Besitz der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die siebte Tafel gehört zur Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud Köln. Nun ist es in enger Absprache mit den Kollegen in Köln gelungen, diese Tafel, die die Gefangennahme Christi zeigt, für zunächst zwei Jahre als Leihgabe nach Karlsruhe zu holen. Damit sind die sieben bekannten Tafeln erstmals langfristig in einem Museum vereint und für die Besucherinnen und Besucher an einem Ort zugänglich.

Meister der Karlsruher Passion; Passionsaltar, Gefangennahme Christi,
WRM 0585

© Rheinisches Bildarchiv | Wallraf-Richartz-Museum 

Die Bilder der „Karlsruher Passion“ zählen zu den bedeutendsten Werken, die um die Mitte des 15. Jahrhunderts am Oberrhein geschaffen wurden. Durch ihre neuartige, sehr ausdrucksstarke und wirklichkeitsnahe Erzählweise grenzt sie sich von der früheren Malerei am Oberrhein ab. Der Name des vermutlich in Straßburg ansässigen Künstlers ist nicht bekannt. Den Direktoren der Kunsthalle war die Bedeutung der Tafeln bewusst. Generation für Generation bemühten sie sich, weitere Teile des Zyklus‘ im Kunsthandel oder in öffentlichem wie in Privatbesitz aufzuspüren und dauerhaft für die Kunsthalle zu gewinnen.

Die Zusammenführung der sieben Tafeln ist für die Kunsthalle der Anlass, das traditionelle Passionsprogramm ganz der „Karlsruher Passion“ zu widmen. Vom 25. März (Palmsonntag) bis 1. April (Ostersonntag) steht täglich eine der Tafeln im Mittelpunkt einer Führung, die jeweils von einem Theologen und einem Kunsthistoriker gestaltet werden. Beginn ist an allen Tagen um 16:30 Uhr. Die Teilnahme an den Führungen kostet jeweils 2 Euro zuzüglich Eintritt in die Kunsthalle. Bei der Teilnahme an mehreren Führungen reduziert sich der Eintrittspreis. Am Montag, 26. März, wird keine Führung angeboten, da die Kunsthalle regulär geschlossen ist.

Am Karfreitag findet um 18:00 Uhr im Feuerbachsaal der Kunsthalle zudem ein Konzert statt. Hier wird eine Verbindung zwischen den Werken der „Karlsruher Passion“ und Musik für Violine solo geschaffen. Es musiziert Prof. Christian Ostertag von der Hochschule für Musik Karlsruhe. Die Konzertkarten kosten 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Details zu den einzelnen Führungen sind im Kalender der Kunsthalle unter www.kunsthalle-karlsruhe.de abrufbar.

Erwerbungsgeschichte der Karlsruher Passion in der Kunsthalle
1858: Karl Ludwig Frommel erwirbt „Dornenkrönung Christi“
1920: Willy Storck erwirbt „Kreuzaufnagelung Christi“
1928: Lilly Fischel erwirbt „Entkleidung Christi“
1941: Kurt Martin erwirbt „Kreuztragung Christi“
1957: Jan Lauts erwirbt „Christus am Ölberg“
1999: Klaus Schrenk erwirbt „Geißelung Christi“
2018: Die „Gefangennahme Christi“ kommt als Leihgabe des Wallraf-Richartz-Museums & Fondation Corboud Köln für zunächst zwei Jahre nach Karlsruhe.

Spezielle Führungen und Veranstaltungen zu den Passionstafeln in der Karwoche und an Ostern
25.3. - 1.4.
täglich 16.30 h

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